Kreis Emmendingen. In drei großen Bauabschnitten macht der Landkreis Emmendingen das 46 Jahre alte Kreiskrankenhaus derzeit fit für die Zukunft. Seit drei Jahren schon läuft das 60 Mio. Euro schwere Maßnahmenpaket II – und fast genauso so lange wird es noch dauern, bis dieses abgeschlossen ist.
„Wir liegen im sowohl im Zeitplan als auch im Kostenrahmen – im Dezember 2025 wollen wir das Maßnahmenpaket II abschließen“, sagt Ralph Beck. An der Seite von Landrat Hanno Hurth, Geschäftsführer Armin Müller, Haustechnikleiter Clemens Jöhle und Patricia Haas (Architektin vom Amt für Hochbau und Liegenschaften) informierte der Projektleiter gestern die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der Arbeiten. „Man muss bedenken, dass Modernisierung seit Jahren bei laufendem Betrieb stattfindet – immer wieder gibt es Interimsmaßnahmen, Rochaden oder Umzüge“, so Beck.
Das neue Besucherparkhaus ist bereits fertig. Laut dem Projektleiter könnten Mitte nächsten Jahres die nächsten neuen Bereiche bezogen werden. Zum einen ist im Mai 2024 die Fertigstellung der neuen OP-Spange im 1. Obergeschoss vorgesehen. Die fünf Säle mit ihren futuristischen Fensterfronten dürften das Bild der Klinik künftig prägen. Zum anderen ist im Juli 2024 die Inbetriebnahme des neuen Erdgeschosses geplant – mit großzügigem Vorplatz, lichtdurchflutetem Empfangssaal, moderner Rezeption, direkt angrenzender Caféteria, neuen Personalumkleideräumen, Arztdienstzimmern und einem ebenerdigen Zugang vom Parkhaus aus.
Erneuert werden auch die Raumlufttechnik und die komplette Technikzentrale. Schon dieses Jahr im Dezember soll die Zentralküche komplett neu ausgestattet werden, drei Monate später ist der Umbau der Personalcaféteria vorgesehen. Als letzter Schritt folgt im Sommer 2025 schließlich der Bezug der Zentralen Notaufnahme und der IMC-Station mit 17 Betten nebst topmodernem Monitoring. Hierfür entsteht derzeit ein Anbau im rückwärtigen Bereich des Krankenhauses. „Für das Kreiskrankenhaus ist das Maßnahmenpaket II ein Qualitätssprung - die Funktionen bündeln sich auf einer Ebene und die Wege werden kürzer“, schwärmte Patricia Haas gestern. Klinik-Geschäftsführer Armin Müller ist ebenfalls voller Vorfreude. „Die Klinik wird dann auch optisch das ausstrahlen, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier tagtäglich leben – nämlich eine Offenheit und Zugewandtheit allen Patienten und Besuchern gegenüber“, sagte er. Das modernisierte Kreiskrankenhaus, so Müller, werde nicht nur zur Motivation betragen, sondern werde auch helfen, junge Fachkräfte zu finden.
Für Landrat Hanno Hurth ist klar, dass der Landkreis auch in Zukunft ein eigenes Kreiskrankenhaus benötigt. 2011 habe man mit dem weißen Ergänzungsbau sowie der Erneuerung von Radiologie und Geburtsstation das Maßnahmenpaket I bewältigt. Aktuell laufe das 60 Mio. Euro schwere Maßnahmenpaket II. „Zwischen Lahr und Freiburg ist eine Klinik wie die in Emmendingen absolut notwendig“, äußert er sich auch zum jüngsten Vorstoß des Gesundheitsministers bezüglich einer Klinikreform. Mit dem Land habe man die Modernisierung des Kreiskrankenhauses in Emmendingen vorangetrieben. Es seien sehr viele Mittel aus Baden-Württemberg in die Einrichtung geflossen. Insofern sei er „sehr gespannt auf die weitere politische Diskussion“.
Daniel Gorzalka