Wehr rüstet sich für Zukunft

Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schallstadt / Gerätehäuser sind Thema

Schallstadt. Knapp 120 Mitglieder und Gäste der Feuerwehr Schallstadt kamen  zur knapp dreistündigen Jahreshauptversammlung in die Johann-Philipp-Glock-Halle in Wolfenweiler. Dabei wurde auch der Ausschuss neu gewählt. Zu Gast waren zudem sieben Aktive der befreundeten Feuerwehr aus dem kroatischen Martinska Ves unter der Leitung von Mijo Belecic.    

In sieben Arbeitskreisen sei die Feuerwehr derzeit dabei, sich für die Zukunft aufzustellen, informierte Gesamtkommandant Martin Engler. Mehr als 30 Aktive würden sich dabei um Fragen wie das künftige LF 20 für die Abteilung Mengen, die Mitgliederwerbung, die Überarbeitung der Satzung, die Einsatzstrategie für den neuen Güterbahntunnel und um den Ersatz für die nicht mehr zeitgemäßen Gerätehäuser kümmern. „Der aktuelle Zustand der Gerätehäuser duldet keine Verzögerung mehr“, betonte Engler. Die neuen Standorte seien nach intensiver Suche mit der Gemeinde festgelegt worden, es gebe seitens der Wehr auch eine gute Vorplanung. „Die orientiert sich ausschließlich an den Bedarfen“. Bürgermeister Sebastian Kiss erklärte dazu: „Die Prozesse brauchen Zeit“. Während es für das Fahrzeug für Mengen im kommenden Jahr Ergebnisse gebe, seien die Gerätehäuser nicht binnen Jahresfrist gebaut. Der Gemeinderat habe zwar ein klares Bekenntnis zu zwei Gerätehäusern abgegeben, doch dort sei man erst in der Vorplanung. „Um Enttäuschungen vorzubeugen“ erklärte Kiss, dass nun erst genauere Prüfungen und Ausschreibungen anstünden, er glaube nicht, dass es vor 2028 gebaute Ergebnisse gebe.
 Mit 39 Einsätzen sei das vergangene Jahr recht ruhig gewesen, erläuterte Schallstadts scheidender Abteilungskommandant Thomas Schulz. Zuvor hatte Mengens Abteilungskommandant Sven Reimann über die zahlreichen Ausbildungen und Übungen berichtet. Die Einsätze 2022 seien eher technischer Art wie Unfallhilfen bei Verkehrs- und Bahnunfällen oder Tierrettungen gewesen, es habe aber auch acht kleinere Brände gegeben, so Schulz. Besonders beim Brand einer Mülltonne am Gebäude einer Schreinerei habe das schnelle Eingreifen der Wehr Schlimmeres verhindern können. Ein Problem würden aber immer mehr die Brandmeldeanlagen, allein zehn Mal sei man dabei zur Flüchtlingsunterkunft nach Wolfenweiler ausgerückt. Auffällig sei auch, dass die meisten Einsätze tagsüber seien, daher sei eine funktionierende Tag-Bereitschaft sehr wichtig. Und oftmals sei die Feuerwehr noch vor dem Rettungsdienst an einem Unfallort, informierte später der stellvertretende Kreisbrandmeister Christoph Blattmann. Daher werde die Sanitätsausbildung der Helfer immer wichtiger.
 Als sehr erfolgreich bezeichnete Kommandant Engler die Aktionen zur Mitgliederwerbung unter Federführung von Andreas Berger. In der Hauptversammlung konnte er nun zehn Quereinsteiger als neue Mitglieder per Handschlag begrüßen. Damit stieg die Zahl der aktiven Einsatzkräfte auf 103 an. Positives hatte auch der scheidende Jugendwart Marc Dittes zu berichten. So übten derzeit regelmäßig 25 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr und 20 Jungen und Mädchen in der Kinderfeuerwehr. Stolz sei man auch, dass eine Jugendgruppe im Sommer vergangenen Jahres den zweiten Platz beim Landesentscheid erreichen und sich für das Bundesfinale qualifizieren konnte. Mario Schöneberg