Neuer Treffpunkt in Tunsel?

Gemeinderat Bad Krozingen: Tunsler Vereine benötigen neue Räumlichkeiten

Bad Krozingen. Leben in das Dorf bringen will Tunsels Ortsvorsteher Joachim Eisele. „Tunsel soll keine Schlafstadt sein. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger, die hier wohnen, auch integrieren“, äußerte er sich in der letzten Gemeinderatssitzung. Was wäre dazu besser geeignet als ein gemeinsames Projekt?

Das zeichnet sich ab in Form der möglichen Umnutzung des alten Feuerwehrhauses. „Hier könnte ein neuer „Treffpunkt Tunsel“ entstehen, ein Ort für Versammlungen und die verschiedensten kulturellen Veranstaltungen, vielleicht mit einem Dorfcafe“, schilderte Eisele seine Vision. Was gab den Anstoß für diese Idee?
Auch in Tunsel steigt die Zahl der Grundschüler. Die Verwaltung rechnet für das Schuljahr 2024/ 25 mit sieben Klassen und einer Vorbereitungsklasse, wie Stephan Busch, Fachbereichsleiter Kindertagesstätten und Schulen in der letzten Gemeinderatssitzung darlegte. Die Klassenräume im Schulgebäude selbst sind bereits alle belegt. Ab Herbst diesen Jahres muss ein Raum im ehemaligen Lehrerwohnhaus zum Klassenzimmer umfunktioniert werden. Diesen nutzt zur Zeit die Schulkindbetreuung (SKB), die dadurch eingeschränkt wird obwohl die Zahl der angemeldeten Kinder kontinuierlich steigt. Ab dem Schuljahr 2024/25 soll auch der derzeit unter anderem von SKB und Vereinen genutzte Raum Klassenzimmer werden. Eine Mehrfachnutzung, die an ihre Grenzen stößt. 
    Da sich bereits seit längerem abzeichnet, dass der Raumbedarf der Schule steigen wird, fürchteten die beiden Tunseler Chöre, der Katholische Kirchenchor St. Michael und der Männergesangverein „Kolping“ Tunsel, Hauptnutzer der Proberäume, um den Fortbestand ihrer Vereinstätigkeit. Sie wandten sich deshalb im Herbst letzten Jahres an die Stadt und baten um Unterstützung bei der Suche nach einer alternativen Lokalität für ihre Proben. Die daraufhin gegründete  Projektgruppe bestehend aus Ortsvorsteher, Schulleitung, den Vorständen der Chöre sowie Vertretern des Verwaltung sollte bis zum Sommer 2023 einen Lösungsvorschlag erarbeiten. Bei der Suche nach Alternativen und der Überprüfung mehrerer Optionen kristallisierte sich heraus, dass sich am ehesten das weitestgehend leer stehende alte Feuerwehrhaus zusammen mit dem Gebäude der Ortsverwaltung eignen würde. Dies bestätigte bei einem Vor-Ort-Termin das hinzugezogene  Büro „sutter3“ aus Freiburg . 
Allerdings wäre eine Nutzung ausschließlich durch die beiden Chöre nicht realistisch. Vielmehr ist nun im Gespräch, das Gebäude in Verbindung mit dem Gebäude der Ortsverwaltung als gemeinschaftlichen Treffpunkt und für soziale und kulturelle Veranstaltungen zu nutzen, die dazu beitragen würden, das Projekt zu refinanzieren. Das Büro „sutter3“ soll nun auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates hin eine Machbarkeitsstudie für die Umplanung des Gebäudekomplexes mit einem Finanzierungskonzept erstellen. Günstige Voraussetzungen sind dabei, dass eine Förderfähigkeit über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum und durch Denkmalschutzgelder gegeben ist. Auf Basis der Ergebnisse wird dann der Gemeinderat entscheiden, ob das Projekt umgesetzt werden soll. Andrea Hagemann-Raffs