„Open Flair“ erfreute viele Besucher

Märsche, Polka, moderne Blasmusik, Evergreens, Gassenhauer, leichte Sinfonik

Kenzingen (slw). Der Schulhof ist ein idealer Ort, um Blasmusikfreunde in andere Sphären zu entführen. Beim „Open-Flair“ der Stadtkapelle traten meherere Formationen auf. Der Abend avancierte zu etwas Außergewöhnlichem – nicht nur wegen des Ambientes.

Der Veranstaltungsort erwies sich als musikalische Oase, in der sich die Besucher verköstigen und musisch dem Alltag ein Stück weit entfliehen durften. Mit der Eröffnungsmelodie „Welcome“ startete der Musikverein Herbolzheim in die launige Sommernacht. Es folgte Filmmusik „The Greatest Showman“. Danach zeigte das Blasorchester mit dem Stück „Full of Beans“, dass alle Mitwirkenden vor Tatendrang sprühen. Traditionell und modern war die weitere Programmfolge. 
Der Dirigentenstab wanderte von Bastian Lohnert zu Markus Fries. Liebhaber des Irish Folk kamen sofort auf ihre Kosten. Die Melodie „Lord Tullamore“ widmete Carl Wittrock dem gleichnamigen Dorf, das idyllisch eingebettet in saftgrüner Landschaft der irischen Midlands liegt. Neben den typischen irischen Pup-Melodien ist der „Tullamore Dew“ der Exportschlager von Weltgenuss an irischem Whisky.
Moderatorin Simone Sattler war das ewige Miauen satt. „Blues for a killed cat“ hört sich nicht unbedingt nach einer Hymne für Deutschland beliebtestes Haustier, die Katze, an. Der Pok-Ikone Tina Turner war der Welthit“ „Simply the best“ durch den Musikverein Oberhausen gewidmet.

Palette an Kurzweil
Märsche, Polka, moderne Blasmusik, Evergreens, Gassenhauer aber auch leichte Sinfonik erfreute das Publikum, das mit zunehmender Konzertdauer den Schulhof vollständig in Beschlag nahm. Die Stadtkapelle war nach zwei hochwertigen Darbietungen in der Pflicht. „The Legend of Maracaibo“ glich einem Quantensprung, die von der Seeschlacht 1792 der spanischen Stadt Vigo erzählt. Tonmalerisch das von Dirigent Dennis Droll auf hohem Niveau gestaltete Stück verlangte allen Registers ihr Können ab.
Im Anschluss wurde „Im Eilschritt nach Sankt Peter“ geblasen. Für viele, die ihre heftige Zeit in den 80er-Jahre hatten, war„Forever Young" von Alphaville der Hit. Der Titel hat an Aktualität bis heute nichts eingebüßt. Lina Birkle und Lina Bleile lieferten sich ein großartiges Saxofonduell. 

Rauschende Ballnacht
Die Dämmerung hatte sich noch nicht angesagt, die Zuhörer wurden dennoch in eine rausche Wiener Ballnacht versetzt. Grund dafür der „Kaiserin Sissi“ Marsch. Als eines der Höhepunkte galt „Bohemian Rhapsody“. Im Original von Freddie Mercury sollen 180 Vokalparts übereinandergelegt worden sein. 
Mit der „Weinkeller Polka” klang Open Flair aus. Nicht ohne Zugabe versteht sich. Ein Dreigestirn mit Yann Dressler, Philipp Manz und Christoph Bühler sorgte noch für Aufsehen. „Only You“, eine zeitlose Pop-Ballade gilt bis in hohen Sphären der Rockgiganten als Megahit. Für die Blasmusik ist der A-Capella-Song ein Juwel.