„Wir sind  nicht zufrieden“

Kriminalitätsstatistik für das Polizeirevier Breisach: „Bei uns lässt es sich gut leben“

Breisach. Die Kriminalitätsstatistik für das Polizeirevier Breisach zeigt für das vergangene Jahr 2022 steigende Zahlen, womit man „ein Stück weit dem Landestrend folge“, wie es Christian Schmidt, Leiter des Polizeireviers Breisach, beschrieb. Insgesamt sei das Niveau in den vertretenen neun Kommunen sehr niedrig, so Schmidts Stellvertreter Joachim Adler, weshalb kleinere Steigerungen prozentual viel ausmachen würden, das Niveau von 2018 beispielsweise noch immer klar unterschritten werde.

„Bei uns lässt es sich gut und sicher leben“, sagte Revierleiter Christian Schmidt in seiner Gesamtanalyse. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Breisach, mit Breisach, Bötzingen, Eichstetten, Gottenheim, Ihringen, March, Merdingen, Umkirch und Vogtsburg, seien 2.302 Straftaten im Jahr 2022 erfasst worden, was eine Zunahme von 247 Fällen (+ 12 Prozent) gegenüber dem Vorjahr bedeute. Hochgerechnet auf 100.000 Einwohner bedeute dies für das Revier allerdings lediglich eine Zunahme von 11,6 Prozent, der Durchschnitt in Baden-Württemberg liege bei 12,9 Prozent, im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg gar bei 16,1 Prozent. Die Aufklärungsquote liege im selben Zeitraum bei 56,2 Prozent, was eine Steigerung von 2,1 Prozent bedeute. Gegenüber den  Polizeirevieren Müllheim und Emmendingen habe das Breisacher Revier die klar niedrigeren Fallzahlen. „Damit sind wir dennoch nicht zufrieden“, sagte Schmidt im Rahmen des Pressegesprächs. Insgesamt liege man im Schnitt  auf dem Niveau der vergangenen Jahre, einzig in 2018 seien die Fallzahlen höher gewesen. 
Im Vergleich der Gemeinden habe Umkirch und Gottenheim besser abgeschnitten als in den Vorjahren, alle anderen Kommunen hätten bei den Fallzahlen zugelegt, vor allem in March: Dort seien von 2021 zu 2022 105 Fälle mehr gezählt worden, eine Zunahme von 38,5 Prozent auf 378 Fälle. Damit sei auch der Peak aus 2020 im Fünfjahresvergleich mit 324 Fällen überschritten.
Bei Statistiken dürfe man nicht nur das bewertete Jahr gegenüber dem Vorjahr sehen, sondern über mehrere Jahre, wobei selbst der Fünf-Jahres-Zeitraum oft zu kurz gegriffen sei, erklärte Joachim Adler. Straftaten gegen das Leben kämen im Revier nur sehr selten vor, der Einbruch in Eichstetten, bei dem Bewohner den Einbrecher stellten, mündete allerdings genau in so einer Straftat. Wobei der Täter mittlerweile verurteilt sei. Eine weitere Straftat, an einer Gottenheimerin, die derzeit in Gießen verhandelt werde, zähle nicht hinzu, da der Tatort nicht im Reviergebiet Breisach liege. In Sachen Rauschgiftkriminalität sei 2022 mehr kontrolliert worden, weshalb es 46 Fälle mehr gegeben habe. Dabei ginge es in aller Regel um Cannabis. Obwohl überall ähnlich intensiv vorgegangen worden sei, habe man in March mehr Erfolge gehabt. Dies sei jetzt aber nicht gleichbedeutend mit einem Schwerpunkt. In Sachen Gaffiti, also Sachbeschädigung, habe man in Breisach viele Taten zur Anzeige gebracht. Dem mutmaßlichen Täter habe man aber nicht alle Taten gerichtssicher nachweisen können, weshalb die Aufklärungsquote  sank. Ähnlich sei es bei Autoeinbrüchen gewesen. Eine Serie habe man einer Person zugeordnet, aber auch hier habe man die Beweisführung nicht zweifelsfrei belegen können. Allerdings hätten die Taten  aufgehört, als die Person aufgesucht wurde. Zusammen mit Lukas Gerhardt von der Führungsgruppe veranschaulichten Schmidt und Adler, dass die Delikte zugenommen, jedoch weiterhin unter dem Landes- oder Präsidiumstrend liegen würden. Städtische Gebiete, wie Breisach, hätten ein anderes Aufkommen, gefolgt von Kommunen mit guter Anbindung  nach Freiburg, wie March, Bötzingen, Umkirch und Gottenheim. Die Schlusslichter seien  Merdingen, Ihringen, Eichstetten und Vogtsburg. Daniel Hengst