Gundelfingen (eca). Dieses Jahr am 23. Juni entzündete der Schwarzwaldverein Gundelfingen/Wildtal zum elften Mal das faszinierende Sonnwendfeuer am zwischen Gundelfingen, Heuweiler und Wildtal gelegenen Leheneck. Anlässlich des diesjährigen Jubiläums von Wildtal hatten sich die Organisatoren ein spannendes Quiz zur Geschichte des Ortes ausgedacht.
Das Sonnwendfeuer wird traditionell um den 21. Juni gefeiert, wenn die Sommersonnenwende ihren Höhepunkt erreicht und den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres markiert. Dieser astronomische Sommeranfang ist ein Grund zur Freude. In vielen katholischen Gebieten feiert man diesen Freudentag zu Ehren von Johannes dem Täufer an Tagen um seinen angenommenen Geburtstag herum, dem 24. Juni – so auch in Gundelfingen.
Mit Feuerwehr und Alphornbläsern
Rund ums Feuer – angezündet und gehütet Klaus Boucsein, Fachwart für Heimat & Kultur, und Klaus Flach, Zweiter Vorsitzender, weiteren Mitgliedern des Schwarzwaldvereins und der Pfadfinder– hatten sich viele Familien, Paare und Einzelpersonen eingefunden, am Ende waren es rund 80 Personen. Außerdem war die Freiwillige Feuerwehr aus Wildtal mit einem Löschfahrzeug vor Ort. Sie hatte dankenswerterweise die Feuerwache übernommen. Nach der Begrüßung durch Klaus Flach zeigten die Gundelfinger Alphornbläser ihr Können und untermalten mit ihrer faszinierenden, ausdrucksvollen Musik die Veranstaltung mitten in der Natur sehr passend. Für ihre stimmungsvollen Beiträge bekamen sie viel Applaus.
Ein Fest für Jung und Alt
Gemeinsam wurden fröhliche Lieder gesungen, Würstchen gegrillt und Stockbrot gebacken. Vor allem die Kinder hatten großen Spaß daran, ihre mit Teig umwickelten Stöcke über die glühenden Kohlen zu halten und ihr eigenes leckeres Brot zu backen. Selbst mitgebrachte Würstle und Grillkäse wurden natürlich auch gegrillt. Lucia Stratz erzählt, dass sie über den Kindergarten vom Sonnwendfeuer erfahren hat. Sie lebt in Gundelfingen und ist mit ihrer Familie zum ersten Mal hier. Die ganze Familie genießt die schöne, fast märchenhafte Stimmung des Festes, das einen mit der Feier dieses uralten Brauches irgendwie in Jahrhunderte vor unserer Zeit versetzt.
750 Jahre Wildtal im Mittelpunkt
Und natürlich stand auch bei dieser Feier das 750-jährige Jubiläum von Wildtal im Mittelpunkt. Klaus Boucsein hatte ein kniffliges Quiz zur Geschichte Wildtals vorbereitet. Gefragt wurde zum Beispiel, wie Wildtal bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung hieß, aus welchem Metall die Schmuckstücke waren, die bei archäologischen Ausgrabungen auf dem Zähringer Burgberg gefunden wurden, oder wie die Zwirnerei und Weberei bei der Fröbelschule hieß. Das Quiz verlangte viel heimatkundliches Wissen, trotzdem kamen viele richtig ausgefüllte Lösungsblätter zusammen. Jonas, David und die „Gruppe Ruddel“ gewannen die drei ausgelobten Preise, je ein Freigetränk. Das Jubiläum wurde außerdem mit einem meisterhaft umgedichteten Jubiläumslied gewürdigt.
Noch lange saßen die Gäste in der schönen Sommernacht beisammen, bis sie sich inspiriert, gesättigt, gut gelaunt und ein wenig müde, meist mit Stirn- oder Taschenlampen ausgerüstet, auf den Heimweg durch den Wald machten.