Eltern gehen „Ab hier zu Fuß“

Neue Elternhaltestelle in Umkirch auf dem Parkplatz des Umkircher Schloss-Friedhofes

Umkirch. Bauarbeiten machen die Anfahrt zur Umkircher Kindertagesstätte am Mühlbach unmöglich, aber auch nach der Straßensanierung wird es in der Sackgasse für die „Elterntaxis“ keine Parkplätze mehr geben. Grund genug, eine Elternhaltestelle auf der anderen Seite des Mühlbachs zu installieren. „Ab hier zu Fuß“ steht auf den drei neuen Schildern, die auf dem Parkplatz des Umkircher Schloss-Friedhofes stehen.

Sie markieren die Plätze für die neue „Elternhaltestelle“ der Kita am Mühlbach, einer dreigruppigen Außenstelle des Kinderbildungszentrums KiZ. „Der Arbeitskreis Mobilität hat sich für diese Möglichkeit stark gemacht“, sagt Christa Strecker-Schneider. Die Bürgermeister-stellvertreterin weiß, wie wichtig sichere Wege zur Schule, vor allem aber zum Kindergarten sind. 
Die Stichstraße, die unter anderem zur Kita führt und zur Hauptstraße gehört, wird gerade umfangreich saniert. Aber auch danach sind die Parkplätze dorthin durch ein anderes Gestaltungskonzept nicht mehr vorhanden. „Vom Arbeitskreis Mobilität haben wir uns gefragt, was können wir machen?“, erinnert sich Malte Wangerin. Die zündende Idee sei dann von Imke Senst gekommen, einem weiteren Mitglied des Arbeitskreises (AKM). Sie hatte von einem Projekt des ADAC gehört, das Hilfe beim Einrichten von Elternhaltestellen anbietet. „Für einen sicheren Schulweg!“, wie ebenfalls auf dem Schild zu lesen ist, setzt sich auch der ADAC Südbaden ein, mit „verschiedenen Aktionen“, wie Reinhold Malassa, Vorstandsmitglied für Verkehr, Technik und Umwelt des ADAC Südbaden, erklärt. Die Anzahl der Helikopter-Eltern steige weiter, „mit einem hohen Preis“. Die Selbständigkeit der Kinder werde dadurch nicht gefördert.  „Füße sollen laufen“, sagt er etwas plakativ. Dabei könne das Kind gut an die Gefahren im Verkehr herangeführt werden. 
„Die Elternhaltestellen sollen einen Platz reservieren und für alle kennzeichnen“, sagt Andreas Müller, Abteilungsleiter Verkehr beim ADAC Südbaden. Von dort aus sei der Weg zum Kindergarten oder zur Schule sicher. Müller lobte Imke Senst, die während des ganzen Ablaufes immer sehr hartnäckig gewesen wäre. „Wenn das nicht so ist, dann scheitert daran oft die Umsetzung und alles verläuft  im Sand.“ Viele Elternhaltestellen gebe es in Südbaden noch nicht, die erste sei 2020 in Weil am Rhein eingerichtet worden.
Christa Strecker-Schneider hofft auf Akzeptanz der neuen Elternhaltestelle, da sie auf der anderen Seite des Mühlbaches liege und für Eltern, die sich auf dem Weg zur Arbeit befinden würden, doch einen Umweg darstellen könnten. „Der Weg entlang des Friedhofs und über den Steg zur Kita ist aber sehr kurz.“ Sie hoffe, dass dann keine Autos mehr auf dem Weg entlang des Mühlbaches auftauchen würden. Ähnlich wie Katja von Salkowski, die Teamleiterin der Kita-Außenstelle, die Eltern darauf aufmerksam machen musste, dass man nicht mit dem Auto in die Baustelle fahren könne. 
Beate Rupp-Kappler, die Leiterin der Kindergärten, und ihre Stellvertreterin Tanja Kraus, sind dankbar für die neue Möglichkeit und hoffen auf die entsprechende Akzeptanz. Größere Kindergartenkinder könnten von dort, so es Eltern und Erzieherinnen befürworten, auch die letzten Meter alleine zur Kita laufen. Eine Möglichkeit, die Malassa gerne vernahm und für weitere Elternhaltestellen gerne die Unterstützung anbot und selbstverständlich die Kostenübernahme für die Schilder, die der Bauhof in Umkirch installiert hatte. Daniel Hengst