Shared Trail ist zeitgerecht

Auf dem Schönberg-Trail sind Wanderer und Mountainbiker gemeinsam unterwegs

Ebringen. Eine Abfahrt vom Schönberggipfel nach St. Georgen für Mountainbiker gab es schon lange, doch nun wurde sie mit einem neuen Konzept offiziell eingeweiht und damit den veränderten Freizeitansprüchen der Erholungssuchenden Rechnung getragen: Auf dem Schönberg-Trail, für den sich bereits der Kurzname „Schöni“ etabliert hat, teilen sich Fußgänger und  Mountainbiker den Weg. Die gemeinsame Nutzung vorhandener Wege funktioniert als „Shared Trail“ anderenorts bereits gut, erfordert aber auch sowohl von Radfahrer- als auch Fußgängerseite gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme.

Auf einer Strecke von 2,4 Kilometern und mit einer Höhendifferenz von 290 Metern führt der Weg auf Gemarkung Ebringen und Freiburg vom Schönberggipfel nach St. Georgen, anfangs leicht befahrbar, im unteren Bereich dann zunehmend steiler und technisch anspruchsvoller. Eine Einteilung in Sektoren erleichtert die Orientierung, auch bei eventuellen Notfalleinsätzen. Zufahrten sind von St. Georgen, Merzhausen, Au und Ebringen ausgeschildert. Damit soll eine Lenkung des Mountainbikeverkehrs erreicht werden, die sowohl im Interesse einer Beruhigung der anderen Flächen als auch des Naturschutzes liegen. Denn auf „wilden“ Trails kam es früher bereits durch das Befahren und die illegale Anlage von Hindernissen zu teilweise gravierenden Schäden an wertvollen Biotopen, so Nicole Schmalfuß und Andreas Schäfer vom Städtischen Forstamt Freiburg.
Der Eröffnung des „Schönis“ waren jahrelange Planungen und zahlreiche Besprechungen vorausgegangen, wie Forstrevierleiter Jügen Bucher bei der Eröffnung berichtete. Ein „langer Atem“ und die gute Abstimmung zwischen den beteiligten habe jedoch schließlich zu einem erfolgreichen Abschluss geführt. Dabei waren neben dem 2011 gegründeten und inzwischen 2.800 Mitglieder starken Verein Mountainbike Freiburg (MF) die zuständigen Forst- und Umweltschutzbehörden beteiligt, aber auch die Gemeinde Ebringen, der Schwarzwaldverein und die Jäger. Das Ziel, gemeinsam ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, sei vor allem auch dadurch erreicht worden, das keiner der Beteiligten kompromisslos auf seinen Ansprüchen beharrt habe. In der offiziellen Eröffnung des „Shared Trail“ sieht auch Mirko Bastian, Geschäftsstellenleiter des Schwarzwaldvereins, die „Chance zu beweisen, dass es gemeinsam funktioniert“. Der Schwarzwaldverein schätze die Kooperation mit dem MF im Interesse der gemeinsamen Entwicklung von Lösungen zur Freizeitnutzungen in der freien Natur. Ebringens Bürgermeister Hans-Peter Widmann hob hervor, dass es gelungen sei, bereits vorhandene Wege zu nutzen, so dass keine neuen Wegebaumaßnahmen erforderlich waren. 
Zusammen mit Mirjam Milad,  die als Geschäftsführerin des MF zu dem Eröffnungstermin eingeladen hatte, zeigten sich alle Beteiligten zufrieden mit der neuen Konzeption: Das neue Angebot dürfte mit klaren Regelungen und bei gegenseitiger Rücksichtnahme auf gute Akzeptanz stoßen – ähnlich wie bei bereits realisierten Erfolgsmodellen im Stadtwald Freiburg. Thomas Littek