Wildtal (hvg). Je ein Tag für jedes Vierteljahrtausend: Drei Tage lang feierte Wildtal am vergangenen Wochenende die dokumentierte Historie seiner Existenz. Was 1273 mit der Erwähnung „Vulptals“ als dem heutigen „Wildtal“ in einer Urkunde auf die Nachwelt kam, ist heute ein deutlich gewachsenes und weiterhin dörflich geprägtes Örtchen. Wovon es in den vergangenen siebeneinhalb Jahrhunderten geprägt wurde, dem wurde in Wort und Bild zum Festakt Ausdruck gegeben. Der wiederum hatte nichts Steifes, dafür viel „Lockeres“ zu bieten, was von den kurzen, munteren Festreden bis zur Stimmung des Publikums galt.
Wildtal ist Weinland und im Blickfeld des Publikums prunkte gleich zum Auftakt ein Fässchen Gemeinschaftswein der Wildtäler Winzer, den Bürgermeister Raphael Walz als „Frei-Wein“ ankündigte. Er tat das Seine dazu, die Wildtäler und ihre Gäste nicht allzu lang durstig zu lassen, indem schon er seine Rede kurz hielt und sich freute, dass mit Landrätin Dorothea Störr-Ritter, der Landtagsabgeordneten Daniela Evers sowie Alt-Bürgermeister Dr. Reinhard Bentler und Annette Bentler prominente Gäste das Jubiläum mitfeierten.
Vor 700 Jahren hatte Graf Konrad von Freiburg Wildtal dem Freiburger Bürgermeister verkauft, zitierte die Landrätin ein Geschichtsdatum – „aber Sie tun das bitte nicht auch wieder“, wandte sie sich an Bürgermeiste Walz, um dann in Worte zu fassen, was jede Seele Wildtals empfindet: „Der Ort ist eine wichtige Perle in der schönen Kette des Landkreises.“ Daniela Evers MdL bezeugte aufgrund eigener Anschauung: „Wildtal lebt – Glückwunsch zum Jubiläum!“, dann ging’s ans Ausschenken, Anstoßen, Anekdoten austauschen und mehr.
Die Stimmung im Publikum war sichtlich entspannt; wenn am Starttag der Regen Festbesucher vom Wein- oder Bierbrunnen ins Zelt drückte, intensivierte das das Gemeinschaftserlebnis. Zum späten Abend hingegen drückte es alle nach draußen – zur „formidablen, nicht alltäglichen Licht-Show samt Feuerwerk“ (Bürgermeister Walz), die den Nachthimmel bunt machte und „750 Jahre Wildtal“ aufleuchten ließ.
„Gigantische Hilfsbereitschaft“
Zwei weitere Tage wurden bestückt mit Zusammenkommen und Zusammenrücken, Musik (Bands an den ersten beiden Abenden, Sonntagmittag der Musikverein Gundelfingen), Spiel und Spaß (Spielekreisel und Spielmobil waren aktiv), gemeinsamem Besinnen (ökumenischer Gottesdienst) sowie abwechslungsreichem Genießen. Selbst der ziemlich regnerische Sonntag hielt die Zuströmenden nicht auf, von denen die jüngere Hälfte gute Chancen haben dürfte, dereinst die 800-Jahr-Feier mit der soeben zu Ende gegangenen zu vergleichen – und zu bewerten, ob sich wieder einstellt, was Bürgermeister Raphael Walz für dieses Jubiläum festgestellt hatte: „Eine gigantische Welle der Hilfsbereitschaft hat es ermöglicht – unter der professionellen Koordination der Vereinssprecher Roland Löffler, Peter Bräutigam und Bernd Trotter und dem zupackendem Kommando von Wildtals FFW-Abteilungskommandant Matthias Gehri!“
