Die Bundesliga ist zurück

Ein Kommentar von Frank Rischmüller

 Am kommenden Wochenende startet die Fußball-Bundesliga in ihre 61. Saison. Es wäre schlicht gelogen zu schreiben, es sei alles Gold, was da glänze. Die Bundesliga steht im Kreuzfeuer der Kritik: Es gibt Fußballfans, die sehen die deutsche Top-Liga von der europäischen Konkurrenz, etwa der englischen „Premier League“ oder der spanischen „Primera Division“, abgehängt, weil  internationale Investoren, wegen  der  in der Bundesliga geltenden „50+1“-Regel, fern bleiben. So fließt im deutschen Spitzenfußball zwar horrend viel Geld, aber noch deutlich weniger als bei der enteilenden Konkurrenz in den Nachbarländern. Das kann man so sehen und gut oder schlecht finden. Andere, eher traditionell orientierte Fußballfans  wenden sich vom Profifußball und damit von der Bundesliga ab, weil sie, wegen  der finanziellen Auswüchse, die es auch hier zu beobachten gibt, und/oder wegen  zunehmender Macht und Präsenz teils krimineller Wettanbieter  im Fußball-Business und schließlich wegen  der  Dominanz der drei oder vier immer gleichen Vereine,  beziehungsweise Fußball-Unternehmen, einfach weniger Spaß an der Bundesliga haben. Vor 15,  20 Jahren wurde  in jeder Saison eine andere Mannschaft Meister  – einmal sogar, mit Kaiserslautern, ein Aufsteiger. Seit  mehr als einer Dekade wird stets der FC Bayern München Deutscher Meister. Ein Grund für den Verlust von Spannung und Teilhabe aller ist die Ungleichverteilung der Fernsehgelder, der größten Einnahmequelle im Business. Die Schere zwischen den superreichen und normal reichen   Fußballunternehmen geht immer weiter auseinander, weil das System die Superreichen unverhältnismäßig deutlich bevorteilt und den Ist-Zustand zementiert. Das geht zu Lasten der sportlichen Attraktivität und Spannung, macht Spielausgänge und Tabellen vorhersehbar.  Ein Blick auf die Top-Sechs der Bundesliga in den letzten zehn Jahren zeigt kaum Verschiebungen. Natürlich bestätigen seltene Ausnahmen die Regel. Der  SC Freiburg war zuletzt zwei Mal so eine Ausnahme. Vereine wie der SC Freiburg nähren  die Illusion, dass die Bundesliga noch so schön ist,  wie sie  früher war.