Der Run auf eines der größten Weinfeste in Südbaden

Trotz hochsommerlicher Hitze mit Temperaturen um 35 Grad kamen so viele Besucher wie nie zuvor in die Altstadt

Emmendingen. Die Organisatoren des 50. Breisgauer Weinfestes sind rundum zufrieden. Das sonnige und trockene Hochsommerwetter mit Rekordtemperaturen lockte viele Besucher aus nah und fern in die Altstadt und sorgte bei den 15 Weingütern und Winzergenossenschaften für sehr gute Umsätze. Rund 150 verschiedene Weine und Sekte wurden kredenzt. Die leichten Sommerweine standen in der Gunst der Gäste ganz oben.

Der Rosé und die fruchtigen Weißweine fanden abermals beste Resonanz, auch bei den Gästen aus der englischen Partnerstadt Newark, die schon seit vielen Jahren regelmäßig beim Fest zu Besuch sind. Erstmals wurde ein Profilwein angeboten: „Der Breisgau Rosé, ein reinsortiger Qualitätswein, ist typisch für unser Anbaugebiet und soll unsere Weine noch bekannter machen“, freut sich Georg Moosmann, Bereichsweinvorsitzender für den Breisgau, dass die Neukreation gut angenommen wurde. Auch der Winzer aus Waldkirch-Buchholz hat die Besucher an seinem Stand vier Tage lang mit „edlen Tröpfchen“ verwöhnt. Trotz Dauerregen und langanhaltender Kälte bis in den Mai, seien die Ertragserwartungen für die Weinlese 2023 insgesamt sehr gut, prognostizierte er bei der Weinfesteröffnung am Freitag: „Wir hoffen auf einen Super-Jahrgang!“ Die Stadtmusik hatte den offiziellen Auftakt beim kleinen Umzug von der Landvogtei zum Marktplatz, den sie anführte, zuvor lautstark angekündigt. „Wir sind stolz darauf, dass wir hier in Emmendingen wieder eines der größten Weinfeste Südbadens feiern“, begrüßte OB Stefan Schlatterer auf der Marktplatzbühne die Badische Weinkönigin Julia Noll und ihre beiden Prinzessinnen Alisa Höll und Katharina Bruder, die teilnehmenden Winzer, die Ehrengäste, die Besucher aus den Partnerstädten, Vertreter von Stadt-, Ortschaftsräten, Behörden, Banken, Wirtschaft und viele mehr. Er dankte allen, die das 50. Breisgauer Weinfest, das seit 1976 in Emmendingen stattfindet, mit ihrem Einsatz möglich machten, insbesondere den vielen Helfenden und den Organisatoren. „50 Jahre. Und so viel hat sich gar nicht verändert. Schon damals war die Stadtmusik mit dabei, die Weinprinzessinnen brachten den royalen Glanz in die Stadt, viele VIP` s aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft waren da - und nicht zuletzt um die 15 Weingüter und Winzergenossenschaften - ganz wie heute“, zog der Rathauschef den Vergleich.

Wehmütiger Abschied

„Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschieden wir heute die Breisgauer Weinprinzessin Carina Kratt 2022/23 aus Ettenheim und krönen ihre gewählte Nachfolgerin“, nahm Julia Noll ihre Amtshandlung vor. „Die Zeit ist wie im Flug vergangen, ich habe ein wahnsinnig schönes Jahr erlebt“, blickte die scheidende Weinhoheit mit einer sehr emotionalen Rede, bei der Tränen flossen, auf ihre erfüllte Amtszeit zurück. Herbolzheims Bürgermeister Thomas Gedemer freute sich, dass die neue Breisgauer Weinprinzessin Jenny Ringwald (siehe Bericht) im Stadtteil Wagenstadt wohnt. Sie begeistere mit profundem Wissen, souveränem Auftreten und charmanter Ausstrahlung, war er voll des Lobes. Er überbrachte der Weinhoheit seine besten Glückwünsche auch im Namen von Ortsvorsteher Thomas Hofstetter. „Ich werde mir stets Mühe geben, die Breisgauer Wein gut zu repräsentieren“, versprach Jenny Ringwald bei ihrer Antrittsrede und eröffnete danach das 50. Breisgauer Weinfest. Mehr Infos zum Weinfest gibt es auf Seite 4.
 Thomas Gaess