Gelungener Ferienspaß auf dem Höfle

55 Kinder verbrachten eine Woche in der Natur - Ein erlebnispädagogischer Tag rund um den Wald

Herbolzheim (jb). Weit ab von der Zivilisation auf einer Baumumstandenen freien Hügelkuppe befindet sich das Herbolzheimer Höfle, ein Ferienziel, dass schon seit vielen Jahren den Kindern aus Herbolzheim und Kenzingen als Abenteuerspielplatz in der vierten Sommerferienwochen dient. Am Donnerstag ist traditionell Besuchstag für die Bürgermeister der beiden Gemeinden und für die Presse.

„Toll, wie junge Leute Verantwortung übernehmen und 55 Kinder betreuen“, stellte der stellvertretende Kenzinger Bürgermeister, Karl Weiß, fest. Auch der Herbolzheimer Bürgermeister konnte in diesem Sommer nicht am beliebten Bürgermeistertag teilnehmen und hatte seinen Stellvertreter Clemens Schätzle entsandt. Die Ferienfreizeit gehört bereits seit 21 Jahren zum festen Programm der Kinder- und Jugendarbeit der beiden Gemeinden.

So war es auch in diesem Jahr nicht ungewöhnlich, dass sich Jugendliche, die zu alt zu einer Teilnahme geworden waren, auf der Seite der Betreuer wiederfanden. Auf diesem Weg werden auch die Lagertraditionen von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Teilnehmen können an dem Freizeitabenteuer Kinder von sieben bis zwölf Jahren. Wobei sich, nicht erst seit diesem Jahr, eine Entwicklung zeigte, dass sich eher die Jüngeren von dem Angebot angesprochen fühlen.

Bau von Hütten im Wald

Einer der Hüttenklassiker ist der Bau von Hütten im Wald, der die Freifläche auf der das Höfle steht, umgibt. Der Betreuer und Kenzinger Jugendpfleger Silas Fischer zeigte sich von den Leistungen der kleinen Baumeister beeindruckt: „Erstaunlich was die in wenigen Tagen hingezimmert haben“. Auch dessen Kollege Christoph Meybrunn zeigte sich nicht nur von den Kindern, sondern auch von den insgesamt 14 Betreuern beeindruckt. Ebenso wie der Bau der Hütten, ist auch die Besichtigung durch die Vertreter der Kommen eine gute Tradition. „Bei 55 Kindern hat aber nicht jeder Lust auf Hütten bauen im Wald“, stellte Fischer fest. Als Alternative gab es den gemeinsamen Bau einer Waldmurmelbahn, einen Waldkaufladen als Strategie und Denk-Gruppenspiel oder auch die Höfle-Olympiade. Auf eine Schnitzeljagd wurde aufgrund der hohen Temperaturen verzichtet. Obwohl das Höfle 472 Meter über dem Meer und noch gut 250 Meter über dem Bleichtal liegt, wurden dort Temperaturen von deutlich über 30 Grad erreicht. Durch die exponierte Höhenlage wehte aber zumindest meist ein kühlender Wind.

Gute Führung

„Trotz der hohen Temperaturen gab es keinen Streit, keine Verletzungen und keine Rücksichtslosigkeiten“, freute sich Meybrunn. Karl Weiß sah darin ein Zeichen der guten Führung. Fischer erklärte, dass es wichtig sei, dass die Kinder nicht an feste Gruppen gebunden seien und jederzeit einen Gesprächspartner in den Betreuern finden könnten. Ein Lagerkoller werde auch dadurch vermieden, dass die Kinder jede Nacht zuhause schliefen.

An Treffpunkten in Herbolzheim und Kenzingen würden die Teilnehmer eingesammelt und mit Kleinbussen gebracht. Dann erwarte die Kinder zunächst ein Frühstückssnack. Mittags werde gemeinsam gegessen. Dabei gab es zu allen Fleischgerichten immer auch eine vegetarische Variante. Nachmittags erhielten die Kinder noch Obst als Zwischenmahlzeit und am Spätnachmittag gehe es wieder zurück nachhause.

Tag rund um den Wald

Neben den spielerischen Angeboten gab es auch ein pädagogisches am Mittwoch. Das Waldwerk Höfle hatte einen erlebnispädagogischen Tag rund um den Wald vorbereitet. Ziel des Waldwerkes ist es, Selbstvertrauen, Selbstverantwortung und Selbständigkeit zu stärken und die Natur zu schätzen, lieben, und schützen zu lernen. Das Waldwerk wird vom Herbolzheimer Förster Christian Funke und seinem Forstteam betrieben.

Zum Abschluss des Bürgermeistertages gab es wieder das traditionsreiche Völkerballturnier Herbolzheim gegen Kenzingen, an dem auch die Bürgermeister-Stellvertreter, nach alter Sitte teilnahmen. Am Freitag hatten dann die Eltern noch die Gelegenheit, die Werke der Kinder zu bestaunen und gemeinsam den Heimweg anzutreten.