Rockspektakel und Wetterkapriolen

„Mehlsack“: 250 Besucher feierten unter freiem Himmel und im Keller

Mundingen. Der Wettergott war zwar nicht mit den Veranstaltern im Bunde, doch am Ende hat alles reibungslos funktioniert und die Stimmung war sehr ausgelassen. Beim ersten Open-Air-Festival am „Mehlsack“ feierten rund 250 Besucher, zuerst im Freien und danach im Partykeller. Die „Mehlsack“-Betreiber Madeleine und Frank Nopper hatten einen guten Kompromiss gefunden.

Am vergangenen Donnerstag als die Bühne im Freien aufgebaut wurde, lief alles noch nach Plan. Es war zwar schwül-heiß, aber trocken. Das änderte sich am Freitag schlagartig. Schon in den Morgenstunden zog eine Gewitterfront herein.

Zwischendurch klarte es wieder auf, aber auch für den Abend um 20 Uhr waren Regen und Gewitter angekündigt. So entschlossen sich Veranstalter und Musiker kurzerhand das Konzert zu splitten. „ACA-Coustic“ trat auf der Open-Air-Bühne auf und die Hardrocker „Atze/Datze“ danach im Keller. „Wir hatten uns natürlich mehr Gäste erhofft. Angesichts der besonderen Umstände sind wir unter dem Strich aber rundum zufrieden. Die Stimmung war sehr ausgelassen und die Besucher begeistert“, zieht Frank Nopper im WZO-Gespräch ein positives Fazit.

Das Duo „ACA-Coustic“, Carmen und Attila „Atze“ Gökdemir, eröffnete den Abend gegen 18 Uhr mit Rock- und Pop-Klassikern in akustischem Gewand und stimmte die Musikfans mit bekannten Hits und Ohrwürmern von Pink Floyd, Elvis Presley oder Melissa Etheridge sowie mehreren Eigenkompositionen in gelungener Weise ein. Im Laufe des Konzerts fanden sich immer mehr und mehr Besucher auf dem Areal ein. Sie tanzten oder sangen fröhlich mit. So gab das Duo noch die ein oder andere Zugabe zum Besten und verkürzte damit Zeit bis zum Hauptact. Allmählich verdunkelte sich der Himmel wieder, ein Donnergrollen war zu hören und die ersten Tropfen fielen. Zeit für den Umzug in den Partykeller. Dort rockten „Atze/Datze“ ab 21 Uhr, dass die Fetzen flogen. Im Nu brachte die überregional bekannte Tribute-Band um ihre „Urgesteine“, Frontmann Thomas Zeller und Rhythmusgitarrist Atze Gökdemir, das altehrwürdige Gemäuer zum Wackeln. Die Tanzfläche war voll besetzt und es gab kein Halten mehr. Und die AC/DC-Fans - vorwiegend ältere Semester - kamen beim rund zweieinhalbstündigen Konzert (ohne Pause) voll auf ihre Kosten. Die Hardrocker begeisterten mit Klassikern aus der „Bon“ Scott-Ära (u.a. Highway to Hell, TNT), mit Hits aus der Zeit von Leadsänger Brian Johnson (Hells Bells, Thunderstruck) und weniger bekannten Songs (Down Payment Blues, Rock´ n Roll Singer). Und das quasi in „neuer“ Besetzung. Leadgitarrist Chris Leonhardt, kurz Chris Lee, musste aufgrund einer Handverletzung absagen. Ralf Keßler sprang für ihn spontan ein. Der Gitarrist aus der Pfalz spielt dort in einer AC/DC-Tribute-Band und er erschien stilgerecht in einer Schuluniform. „Wir haben kein einziges Mal gemeinsam geprobt. Dafür hat alles sehr gut geklappt“, freut sich Thomas Zeller im ET-Gespräch. Auch Drummer Sven Lück und Bassist Angus Roller liefen zur Hochform auf. Ja, der Bassist heißt wirklich so. Sein Vater war AC/DC-Fan.

OlDJ „Mäx“, bekannt von der Vollmondfete und vielen anderen Gigs im „Mehlsack“, brachte die Stimmung bei der After-Show-Party dann endgültig zum Siedepunkt. Bis in die frühen Morgenstunden wurde im Mühlenkeller ausgelassen getanzt und gefeiert. Und das Ganze soll nach Aussage von Frank Nopper keine Eintagsfliege sein, denn der Bierbörsen-Wirt will auch seinen zweiten „Mehlsack“-Geburtstag wieder mit einem Open-Air-Festival feiern. „Bei hoffentlich besserem Wetter wollen wir an den Premierenerfolg anknüpfen“, so der Veranstalter. Thomas Gaess