"266 Jahre, aber ein Stimmungsgarant"

"Gaumenfreuden und ein unvergleichliches Flair": Hoselipsfest zog wieder Tausende Besucher an

Bahlingen (jb). Bestes Herbstwetter mit hochsommerlichen Temperaturen lockten am vergangenen Wochenende wieder zahllose Festbesucher in die Gassen und festlich geschmückten Höfe von Bahlingen. Die ganze Gemeinde war mit Flaggen und Blumenarrangements herausgeputzt, das Angebot für die Besucher war wie gewohnt riesig.

„Kaiserstühler Wein, Gaumenfreuden, Gastfreundschaft und ein unvergleichliches Flair“ so umschrieb Bürgermeister Harald Lotis treffend das beliebte Straßenfest in seiner Eröffnungsansprache. Mit einem Hintergedanken forderte Lotis die Besucher auf, Applaus nur am Ende der Ansprache zu spenden. „das bringt uns alle dem ersten Schluck Wein näher“, erklärte der Rathauschef gut gelaunt. Die Reihe der Ehrengäste die er zu Begrüßen hatte, war lang. Aus der Politik waren die Baden-Württembergische Justizministerin Marion Gentges, der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch sowie Landrat Hanno Hurth gekommen. Lotis freute sich auch, die „Gründergeneration des Hoselipsfestes“ begrüßen zu dürfen, die 1977 an der Entstehung beteiligt waren. Ein besonderes Willkommen galt auch den aktuellen und früheren Bürgermeistern, die aus den Französischen Partnergemeinden angereist waren. Zu den Veranstaltern, den Bahlinger Vereinen, hatte sich in diesem Jahr, mit den Silberberghexen, ein Neuling an der Ausrichtung des Festes beteiligt, der auch herzlich begrüßt wurde. Schließlich galt es noch die Stammgäste zu begrüßen, die aus dem gesamten Bundesgebiet immer wieder zu diesem speziellen Anlass nach Bahlingen anreisen. So nahm eine Gruppe aus der Oberpfalz bereits zum 13. Mal am Fest teil. Im Anschluss der Eröffnung gab es den traditionellen Fassanstich. Die Landjugend schenkte in diesem Jahr einen Festwein vom Weingut Marion Boos aus. Keine Eröffnung ohne den Hauptdarsteller, auch wenn der 266 Jahre alte Wein-Patron sich etwas bitten ließ, hieß auch der Hoselips persönlich, dargestellt von Lorenz Gehring, seine zahlreichen Gäste willkommen.

Aufgefahren hatten die Vereine wieder alles, was den Kaiserstuhl in Deutschland und darüber hinaus bekannt gemacht hat. Beim Namensgeber des Festes durfte natürlich der heimische Wein nicht zu kurz kommen. Bei den hohen Temperaturen besonders beliebt war das Achtele aus halbgefrorenem Weiß- oder Roséwein, der „Frozen Hoselips“. In dieser Jahreszeit durften auch der Neue Süße und der Zwiebelkuchen nicht fehlen. Aber auch für alle, die etwas exotischeres Bevorzugten war bestens gesorgt. Für die Bespaßung der Kinder war einiges geboten. Neben einem Karussell und einem „Bullriding“-Gerät gab es am Samstag und Sonntag in der Kirchstraße einige Stände zum Mitmachen.

Nach dem durch Corona ausgefallenen Fest hatte die Bevölkerung offenbar einen hohen Nachholbedarf. An allen drei Festtagen waren die Gassen und Höfe bestens besucht.