„Das Land hilft, wo es kann, gerne“

Landes-Justizministerin Marion Gentges zu Besuch in der Barockstadt Ettenheim

Ettenheim (ks). Es soll der „Revitalisierung der Innenstadt“ (so Bürgermeister Bruno Metz schon in früherem Zusammenhang) und Frequenzbringer für die barocke Innenstadt dienen – ganz abgesehen von den erweiterten räumlichen Möglichkeiten der künftigen Nutzer. Erste bauliche Maßnahmen dafür sind bereits vollzogen. Die Rede ist von der künftigen Neu-Nutzung des ehemaligen Volksbank-Gebäudes in der Friedrichstraße.

Und weil das mit über fünf Millionen Euro (5,4 Millionen Euro) veranschlagte Umbauprojekt zu rund einem Drittel (1,749 Millionen Euro) auf Mittel aus dem Landesprogramm „Soziale Integration im Quartier“ (SIQ) bauen kann, nutzte die Stadt den Besuch der CDU-Wahlkreis-Abgeordneten Marion Gentges, ihres Zeichens Justizministerin von Baden-Württemberg, neben einem intensiven Gedankenaustausch mit Stadtverwaltung und den Sprechern der im Ettenheimer Gemeinderat vertretenen Fraktionen dazu, Gentges das Projekt im gegenwärtigen baulichen Stadium und der geplanten künftigen Nutzung vorzustellen.

Vorgesehene Planung

Harald Krippendorf vom Stadtbauaumt, neben dem beauftragten Architekturbüro Bernd Billharz für die Umbaumaßnahme verantwortlich, erläuterte Gentges die vorgesehene Planung. Erste bauliche Maßnahmen sind bereits in Angriff genommen. „Anfang 2024 soll es dann richtig losgehen.“ Zum gegenwärtigen Zeitpunkt von außen am deutlichsten sichtbar: begonnene Arbeiten für den Abbruch des im rückwärtigen (südlich des Hauptgebäudes liegenden) Hof stehenden Backsteingebäudes neben der Spitalkirche. Ältere Bewohner der Stadt bringen dieses Backsteingebäude noch direkt mit der früher dort untergebrachten Druckerei in Verbindung.

Denkmalschutz bestehe hier keiner, so Krippendorf und Metz auf Anfrage unserer Zeitung.

An seiner Stelle planen die Architekten einen barrierefreien Zugangsturm sowie einen ansprechenden Platz, auch mit Spielgeräten für Kinder. „Für Eltern mit Kindern, die künftig die Mediathek oder sonstige Einrichtungen des neu-konzipierten Gebäudes besuchen wollen, eine Möglichkeit, die man sonst in der Innenstadt nirgends hat“, so Bürgermeister Bruno Metz. Zudem bietet der Platz einen Durchgang zur östlichen Ringstraße – und über diese zum nahen Parkplatz auf den Espen, wie Krippendorf erläuterte.

Künftige Nutzung

Die vorgesehene künftige Nutzung des bisherigen Volksbank-Gebäudes ist inzwischen hinlänglich bekannt. Eine Mediathek mit „Top-Niveau“ mit 780 Quadratmetern im Erdgeschoss (für sie bleibt der bisherige Volksbank-Zugang erhalten), die Unterbringung der städtischen Finanzverwaltung im ersten Obergeschoss, Büros und Versammlungsräume (beispielsweise für den sozialen Treffpunkt „HeimEtt“) sowie Wohnungen im darüber liegenden Geschoss. Sie alle sollen ihren künftigen Zugang dann über den neuen Aufzugsturm erhalten.

Erforderlicher Handlungbedarf

„Die Stadt kann nur etwas tun, wenn das Land hilft“, so Bürgermeister Bruno Metz an Marion Gentges gerichtet. Dass der aus ursprünglich vier Gebäudeteilen bestehende Komplex vor allem im Bereich der Haustechnik großen und dringend erforderlichen Handlungsbedarf aufweist, machte Harald Krippendorf im ziemlich dunklen Gebäude-Innern – Strom gibt es dort inzwischen keinen mehr – deutlich. Die erforderlichen Arbeiten an der Haustechnik sind sehr aufwändig, so Krippendorf. Da sei es, so Bürgermeister Metz, für die Stadt hilfreich, dass man auf Zuschüsse von insgesamt rund zwei Millionen Euro bauen könne – gerade auch angesichts der weiteren baulichen Großmaßnahme, die die Stadt erst unlängst definitiv beschlossen hat: den Umbau des Palais Rohan.

Marion Gentges zeigte sich ob der vorgesehenen baulichen Maßnahme beeindruckt. Das Land helfe, wo es könne, gerne - ehe sie mit Bruno Metz den Weg zum Trotten der Bürgermeister aus Herbolzheim, Ringsheim und Ettenheim und zum Verkosten von „neuem Süßem“ auf dem Platz am Marienbrunnen antrat.