Arbeiten Hand in Hand und parallel

Begehung der Baustelle für das neuen Wasserkraftwerk (WKW) in Oberhausen

Rheinhausen (olb). Zwei Vertreter der NetzeBW haben bei einem Pressetermin den Stand der Baumaßnahmen entlang der Verbindungsstraße zwischen Herbolzheim und Oberhausen erläutert.


„Nicht erst zum Spatenstich und zur offiziellen Inbetriebnahme im kommenden Februar,“ wie Andreas Götz, Regionalmanager in Oberhausen, sagte. Dabei wurde deutlich, wie verschiedene Arbeiten Hand in Hand gehen und parallel verlaufen. Da ist zum einen die Sanierung des alten, denkmalgeschützten Gebäudes, das 1905 vom Freiburger Fabrikanten Carl Mez gebaut wurde. „Er hat den Strom in den Breisgau gebracht“ sagte Götz stolz im historischen Rückblick. Dort stehen noch denkmalgeschützte und voll funktionsfähige Turbinen im Originalzustand.
Weil gerade auch der Bachabschlag an der Alten Elz durchgeführt wird, können hier die Bauarbeiten und das Abstrahlen der alten Mauern ohne große Beeinträchtigungen durch Fließwasser durchgeführt werden. Weil dieses Jahr der Grundwasserpegel höher liege als zum Planungszeitraum, habe es im neuen Bereich Bauverzögerungen gegeben. Spundwände mussten großflächig eingezogen werden, damit die Betonmauern für die künftigen Fischtreppen gebaut werden konnten. Vom Regierungspräsidium vorgeschrieben sind zwei getrennte Wasserläufe: ein Fischaufstieg und in einem zweiten Kanal getrennt davon der Fischabstieg.

Turbinenrad aus Österreich
Diese müssen durchgängig 600 Liter Wasser pro Sekunde gewährleisten. Ein Teil des demnächst wieder fließenden Elzwassers kann somit künftig nicht zur Stromerzeugung genutzt werden. Ein neues Kraftwerkhaus werde nicht mehr nötig sein, so Götz. Die neue Turbine und der Generator liegen künftig unter Wasser. Das Turbinenrad wird in Österreich hergestellt und im Januar 2024 geliefert. Die Turbine selbst verfügt über ein Saugrohr, das die Fließgeschwindigkeit des Wassers erhöht und damit die Turbinenleistung.
Die Fische bleiben davon unbehelligt. Innerhalb der Fischtreppen sei ein Höhenversatz von 2,30 Meter zu überwinden, ergänzt Daniel Kalt, Kommunalberater der NetzeBW, beim Rundgang über die Baustelle. Gut 20 Arbeiter sind hier tätig. Das gesamte Bauvolumen beläuft sich auf rund drei Millionen Euro. Noch wird das Elzwasser über zwei Kanäle umgeleitet und zur Elzwiesenbewässerung genutzt. Dort werden gerade auch Fischrechen eingebaut. Die Inbetriebnahme des neuen Wasserkraftwerks werde im Februar 2024 erfolgen. An die 150 Meter lang werden die Fischtreppen sein. Dabei seien die Becken so anzulegen, dass die Fische Ruhezonen finden, in denen sie Kraft für den Sprung auf die nächste Höhenstufe tanken können.

Reichlich Beton angefahren
Kalt erläuterte, dass in den letzten Wochen LKW für LKW Beton angefahren worden sei, der unter Wasser verbaut wurde. Am Ende der Baustelle war das Wasser aber wieder total sauber und pH-neutral gereinigt. Noch aber dominieren auf der Baustelle Baustahlmatten, große Säcke mit Kies und ein Kran, Verstrebungen und Absperrungen. Nebenan gibt es einen Licht- und Energiepark, in dem sich die interessierte Öffentlichkeit und auch Schulklassen Informationen zur Energiegewinnung aus erster Hand holen können.