„Kenzinger besser miteinander vernetzen“

Erstes „Plauder-Picknick“ wurde bestens angenommen – Thema Kinder-Betreuung brennt auf den Nägeln

Kenzingen (jb). Eine neue Idee zur Bürgerbeteiligung hatte auf Anhieb Erfolg. Mit einem „Plauder-Picknick“ brachten drei Initiatorinnen einige Menschen zusammen, die sich in den kommunalen Aufgaben mehr engagieren wollen. 

Der ersten Begegnung dieser Art am Sonntag im Bürgerpark könnten jetzt weitere folgen. Der Impuls dazu kam aus der Bürgergemeinschaft (BG) Kenzingen. „Die Leute reden zu wenig miteinander“, hatte Mit-Initiatorin Antje Knapp-Striegel festgestellt. Mit ihren Mitstreiterinnen Katrin Schmieg und Nadine Kunzelmann ist sie angetreten, „die Kenzinger untereinander besser zu vernetzen“.

„Zunächst mal miteinander ins Gespräch kommen"
Zunächst einmal habe man nur miteinander ins Gespräch kommen wollen. Dass sich von dem Angebot vor allem junge Familien angesprochen fühlten, kommt für Knapp-Striegel nicht überraschend. Schon die drei Initiatorinnen kommen alle aus der einen oder anderen Betreuungsform für Kinder.
Zusätzlich besuchten sie auch in der Vergangenheit regelmäßig die Gemeinderatssitzungen der Stadt. „Das Thema Betreuung ihrer Kinder brennt den Leuten unter den Nägeln“, stellte die Grundschulbetreuerin fest. In den Ratssitzungen sei festzustellen: „Vieles läuft an den Bürgern vorbei, aber viele trauen sich nicht, etwas dazu zu sagen“.

„Die Flexibilität fehlt“
Dabei gehe es den Menschen nicht einmal um die Menge der Angebote. „Die Flexibilität fehlt“, stellte Knapp-Striegel fest. Das hatte auch Gemeinderätin Andrea Bold beobachtet. „Eine Ausweitung ist nicht unbedingt notwendig“, sagte die Vertreterin der Alternativen Bürgerliste. Vielmehr gehe es darum, den veränderten Lebenswelten der Eltern gerecht zu werden. Etwa bei der Arbeit in Teilzeit oder Home-
Office würden andere Betreuungsmodelle gebraucht als in früheren Zeiten.

„Lösungen finden und Angebote machen“
Antje Knapp-Striegel wies jedoch darauf hin, dass der Sinn des Picknicks nicht nur das „Fordern von der Stadtverwaltung sei“. Vielmehr sollten Lösungen gefunden und auch eigene Angebote gemacht werden. Zwar gehe es auch hier ganz offensichtlich um Geld, „aber Mitarbeiter hätten wir“.
Ein Mangel bestehe aber wiederrum an geeigneten Räumlichkeiten. Bei dem Picknick gehe es auch darum, herauszufinden, „wo können wir selbst tätig werden?“. So sei auch eine Frage, was es für Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der Stadt geben könne. „Wir wollen und anbieten und konstruktiv sein“, erklärte Knapp-Striegel. Die Situation, so waren sich die Teilnehmer einig, werde sich mit dem baldigen Rechtsanspruch auf Ganztagsgrundschule noch verschärfen.
Im Blick der Teilnehmer stand aber auch die Jugendarbeit und die entsprechenden Angebote in der Stadt. „Es gibt zwar ein Jugendhaus, aber es werden nicht alle Jugendlichen erreicht.“ Gerade in den Ortsteilen kümmerten sich nur die Vereine um die Jugend, erklärte Knapp-Striegel. Für wen das nichts sei, falle durchs Raster.
Auch hier gehe es darum interessierte Bürger oder auch schon bestehende Projekte miteinander zu vernetzen, und so gemeinsam nach möglichen Verbesserungen zu suchen.