Gesamtkonzept präsentiert

Großes Interesse beim Tag der offenen Tür im Malteserschloss am Sonntag

Heitersheim. Viele Interessierte Heitersheimer kamen vergangenen Sonntag zum Tag der offenen Tür in das Malteserschloss, bei dem auch die Schlosskirche und die Häuser Ludwig und Stehwagen besichtigt werden konnten. Zu Beginn wurde im Kanzleigebäude das Gesamtkonzept Malteserschloss präsentiert und das Grundkonzept für das neue Johanniter- und Maltesermuseum vorgestellt.

Bürgermeister Christoph Zachow freute sich, dass nun ein Investor, die Schloss-Heitersheim-Gesellschaft, gefunden wurde, denn „das Malteserschloss hat die Kommunalpolitik in den letzten Jahren sehr dominiert“. Für knapp fünf Millionen Euro hat die Stadt das Areal von den Vinzentinerinnen erworben. 11 von 13 Gebäuden werden an den Investor weitergegeben. Zwei Gebäude bleiben im Eigentum der Stadt. Hinter dem Investor stehen die Genossenschaft Bogenständig und drei weitere Partner. Philipp Lais, Geschäftsführer von Bogenständig und Willi Sutter aus dem Vorstandsteam erläuterten das geplante Nutzungskonzept des „besonderen Objekts“. „Wir wollen was für die Bürger machen. Leben, Treffen, Wohnen, Arbeiten – so arbeiten wir in der Raumschaft“, sagte Sutter. Noch seien die Planungen nicht fix und man sei für Anregungen und Ideen offen. So gibt es beispielsweise für den Anbau hinter der Zehntscheune noch keine Ideen. Aber auch andere Flächen, beispielsweise die vielen Kellerräume, teilweise zwei Stockwerke tief und mit Aufzug und Fluchtwegen versehen, suchen noch nach einem neuen Nutzungskonzept. Das Haus Ludwig, dass in einem sehr guten Zustand ist, bietet sich für die Pflege an, auch Tagespflegeplätze sollen hier entstehen. Die Kirche soll für kulturelle Zwecke genutzt werden. So können dort beispielsweise Konzerte und Lesungen stattfinden, aber auch Gastronomie ist möglich. Die große Scheune soll ebenfalls gastronomisch und touristisch genutzt werden. Aufgrund der großen Fläche und den damit verbundenen hohen Kosten, wird diese aber erst in einem zweiten Bauabschnitt nutzbar gemacht werden können. Die Gebäude am zweiten Schlosshof werden im Erdgeschoss für eine Kindertagesstätte genutzt, die durch den Wandelgang verbunden sind. Die Flüchtlingsunterkunft bleibt bestehen. Im Obergeschoss des Hauses Raphael gibt es verschiedene Überlegungen. So könnte eine Pflegeschule dort neue Räume finden aber auch Wohnungen für Pflegepersonal sind denkbar. Das Haus Lampert ist für Arztpraxen vorgesehen und die Villa Luise für klassisches Wohnen. Dort befinden sich drei Wohnungen. Insgesamt bietet das Areal rund 9.500 Quadratmeter Wohnfläche und rund 4.500 Quadratmeter Nutzfläche. Auch der Schlosshof wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder hergerichtet. Die Häuser Lazarus und Stehwagen behält die Stadt. So soll das Maltesermuseum vom Keller in die Räume im Erdgeschoss ziehen. Die Vorsitzende Dr. Anne Teller erläuterte die Pläne und warb für weitere Mitglieder. Denn nicht nur die Geschichte der Malteser soll gezeigt werden. Es ist ebenfalls angedacht, in den Räumen die Geschichte der Stadt Heitersheim zu präsentieren. Das Interesse ist jedenfalls groß. Dies zeigte sich auch an den interessierten Besuchern, die sich von Jürgen Goebel das von ihm und Dieter Hartmann restaurierte Modell des Schlossareals erklären ließen. Lais sorgte am Ende seiner Präsentation dann noch für ein überraschtes Raunen unter den rund 70 Interessierten, als er sagte, dass man noch dieses Jahr mit den Bauarbeiten beginnen könne und zwar im Lebenshaus und in der Villa Luise, wo keine Umnutzung geplant ist. Yvonne Krzikowsky