„Ein Schmuckstück“ feierte seine Einweihung

Drei Tage hat Ringsheim seine Feuerwehr und das neue Feuerwehrhaus gefeiert

Ringsheim (afe). 30 Jahre Jugendwehr, 150 Jahre Feuerwehr und ein neues Feuerwehrhaus – diese großen Ereignisse feierte die 2.520 Seelengemeinde mit einem mehrtägigen Fest und vielen Gästen. Fest steht: Dieses Fest wird noch lange in Erinnerung bleiben.

„Ich platze fast vor Stolz. Stolz auf diese Truppe. Diese, unsere Feuerwehr zeigt Jahr für Jahr seit 150 Jahren Leistungsbereitschaft, Teamgeist und ein enormes persönliches, ehrenamtliches Engagement“, würdigte Bürgermeister Pascal Weber in seiner Festrede am Sonntag. Mittlerweile umfasst die aktive Truppe 55 Männer und Frauen, hinzu kommen noch 11 Alterskameraden. Der unermüdliche Einsatz wurde im Rahmen eines vielschichtigen Jubiläumsabends gewürdigt.
Eine besondere Ehre wurde dabei Kommandant Christian Feist und seinem Stellvertreter Thomas Nieborowsky zu Teil. Sie wurden mit der silbernen Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbands ausgezeichnet.
Nicht weniger wichtig ist der Nachwuchs: Seit dem Jahr 1993, also nun schon 30 Jahre, wird die Gesamtwehr durch die Jugendwehr komplementiert. Pünktlich zum Jubiläum wurde nun auch bekanntgegeben, dass zeitnah die Gründung einer Kinderwehr für sechs- bis Zehnjährige folgen soll. All das wollte am Wochenende gefeiert werden.
Die Rahmenbedingungen waren ideal: Warme sommerliche Temperaturen, die Sonne schien ohne müde zu werden und Gäste pilgerten in Strömen zum Festplatz rund um die Kahlenberghalle und das neue Feuerwehrhaus. Dort angekommen war die Feststimmung sofort garantiert: Eine Essensmeile, Wein- und Bierinseln, eine Feuerwehr-Hüpfburg, ein Kinderkarussell, jede Menge Verweilmöglichkeiten und ein wohlgewähltes Festprogramm drumherum. Auch die Kahlenberghalle schmiss sich in Schale und präsentierte sich mit viel Liebe zum Detail im Feuerwehr-Dekor und mit einer Blaulichtbar. Dementsprechend groß war der Ansturm.
Am Sonntag folgte mit der offiziellen Einweihung des neuen Feuerwehrhauses auch eines der Höhepunkte der Feierlichkeiten. „Auch wir sind stolz. Es war ein sehr langer und herausfordernder Weg bis zu diesem Tag“, hielt Kommandant Christian Feist fest. Diesen Weg zeichnete Bürgermeister Pascal Weber in Teilen bildhaft nach. Von der ersten Idee vor 13 Jahren, dem Grundsatzbeschluss durch den Gemeinderat vor zehn Jahren, der ärger behafteten Standortsuche für das neue Heim bis hin zum eigentlichen Baubeginn- dieser hat nur eineinhalb Jahre vom symbolischen Spatenstich bis zur Einweihung in Anspruch genommen.
Die eigentliche Bauzeit, lag gerademal bei rekordverdächtigen 180 Tagen wie auch Architekt Tomas Mathis festhielt. Zu verdanken war dies auch den 18 beteiligten Firmen und den fast beteiligten 100 Handwerkern, so Mathis. Als Musterbeispiel betitelte auch Kreisbrandmeister Bernhard Frei das neue Feuerwehrheim, gerade im Hinblick auf die Kosten. „Tatsächlich lagen die Kosten aber inklusive der gesamten Einrichtung, Versorgung, Technik, Außenbereich, Parkplatz und Zufahrt bei unter 2 Millionen Euro. Brutto“, gab der Bürgermeister bekannt.
Viel Lob gab es von Seiten der vielen Besucher auch zur Optik und Funktionalität des neuen Gebäudes- Ein „Schmuckstück“, dass sich im Look einer Industriehalle mit rotem Backsteindekor präsentiert, wie Weber weiter in seiner Festrede auf den Punkt brachte. „Das Gebäude wird beheizt durch kommunale, zu 100 Prozent grüne und nachhaltige Fernwärme“, so Weber. Zudem kommt eine vollflächige PV-Anlage auf der Südseite, deren Strom auch die Kahlenberghalle mitversorgt. „Es ist ein modernes Gebäude, das auf unsere Anforderungen hin gestaltet wurde“, freute sich Kommandant Christian Feist stellvertretend für alle Feuerwehrkameraden.

Anerkennung auch von Seiten
der Politik

 „Wir feiern, dass es so viele junge und ältere Menschen gibt, die sich für andere einsetzen. Sie können sich unserem Respekt und unserer Wertschätzung sicher sein“, würdigte auch Landesjustizministerin Marion Gentges stellvertretend aus der Politik. Vor Ort waren auch zahlreiche Bürgermeister und Gemeindevertreter der Nachbarsorte, so wie viele Bürger. „Ein besseres Zeichen für Anerkennung kann es gar nicht geben“, brachte es Kreisbrandmeister Bernhard Frei auf den Punkt. Mit dem christlichen Segen fand die feierliche Einweihungszeremonie durch Bettina Kirner (evangelische Kirchengemeinde) und Antonia Hugenschmidt (katholische Kirchengemeinde) ihren Abschluss.
Am Montag gingen die Festlichkeiten mit einem Kindernachmittag und einer Afterwork-Party zu Ende. Geklärt werden konnte auch wer Ringsheims schnellster Löschtrupp ist: Diesen Titel sicherte sich der Schützenverein, gefolgt vom Gemeinderat auf Platz zwei und der Verwaltung auf Platz drei. „Es war ein sehr gelungenes Jubiläum und eine grandiose Leistung der Feuerwehr. Die zahlreichen Stunden der Vorbereitung haben sich gelohnt“, freute sich auch Bürgermeister Pascal Weber im Nachgang.