Wald sorgt für großen Gewinn

Das Forstwirtschaftsjahr 2022 brachte Bad Krozingen einen Gewinn in Höhe von 115.486 Euro ein

Bad Krozingen. Der Abschluss des Forstwirtschaftsjahres 2022 kann sich sehen lassen: 115.486 Euro Gewinn haben die Gemeindewaldungen im vergangenen Jahr abgeworfen. Es ist das bei weitem beste Ergebnis der letzten 10 Jahren, auf das Revierleiter Johannes Wiesler zurecht stolz ist. „Ein wahnsinnsgutes Ergebnis,“ erklärte er im Gemeinderat.

Der Gewinn  ist vor allem auf die Einnahmen aus dem Holzverkauf zurückzuführen, die rund 75 Prozent höher ausfielen als geplant. Für das hochwertige Tannenholz aus dem Krozinger Wald bestehe nach wie vor in Japan eine große Nachfrage, so Wiesler. Für die Erschließung wurde deutlich mehr Geld ausgegeben als im Plan vorgesehen. „Wir müssen den Waldbesuchern etwas bieten. Dazu gehören ansprechende Wege“, so der Revierleiter. Auch für die Bewirtschaftung müssen die von den Forstmaschinen zum Teil stark beanspruchten Waldwege regelmäßig instand gesetzt werden. Deutlich geringer als geplant waren indes die Kosten für die Kulturen. Denn es wurde und wird auch in Zukunft verstärkt auf Naturverjüngung gesetzt. Es sind gewissermaßen kostenlose Pflanzungen, bei denen unter alten Bäumen ein Jungwald entsteht.  Dennoch: Neupflanzungen wird es auch in Zukunft geben, um den Wald resistenter gegen den Klimawandel zu machen. „Eine Mischung von mindestens fünf Baumarten, besser acht bis zehn, ist unser Ziel“, erklärte der Revierleiter. Man habe jetzt die große Chance, klimastabile Wälder zu generieren für die nächste Generation. „Wir kommen kaum hinterher im Wald. Der Klimawandel mit Trockenheit und Stürmen, die Wirtschaftsflaute, die auch Einfluss hatte auf den Holzmarkt, halten uns in Atem“, sagte Wiesler. Die Perspektiven schätze er im Großen und Ganzen als gut ein, für das Forstwirtschaftsjahr 2024 rechne er mit einem stabilen Ergebnis. Man wolle die Holzsortimente einschlagen, die einigermaßen gut auf dem Markt unterzubringen seien und die Kosten möglichst gering halten. So sieht der „konservativ angegangene“ Betriebsplan für 2024 bei Einnahmen von 103.463 Euro einen Gewinn von 72.500 Euro vor. 
Auf Nachfrage von Corinna Quartier (Bündnis 90/ Die Grünen) nach dem aktuellen Zustand des Waldes erklärte Wiesler, dass die Trockenheit den Bäumen momentan am meisten zusetze. „Wir müssen den Wald widerstandsfähiger machen, aber das wird nicht überall gelingen. Die Tannen im Alter von 20 bis 30 Jahren machen schlapp.“ Man versuche, die Wasserableitung so anzulegen, dass der Niederschlag nicht in einen Bachlauf fließe, sondern möglichst im Wald oder auf der Fläche versickere.
Die Ratsmitglieder nahmen das Ergebnis für das Forstwirtschaftsjahr 2022 zur Kenntnis und genehmigten einstimmig die Planung für das Jahr 2024. „Sie können schalten und walten“, erklärte Bürgermeisterstellvertreterin Sabine Pfefferle, die die Sitzung leitete, und bedankte sich für Wieslers Einsatz für den Gemeindewald. Andrea Hagemann-Raffs