Keine „Elterntaxis“ mehr vor der Markgrafenschule

Ab dieser Woche ist die Hermann-Günth-Straße während der Bring- und Abholzeiten für Autos gesperrt

Emmendingen. Autos, Roller, Fahrräder, Schulbusse und mittendrin „freilaufende“ Schulkinder: vor der Markgrafenschule herrschte bis vor Kurzem jeden Morgen ein Verkehrschaos. Aufgrund der hohen Unfallgefahr verbannt die Stadt Emmendingen nun „Elterntaxis“ temporär aus der Hermann-Günth-Straße.

Nach den einwöchigen Herbstferien hat am Montag die Schule wieder begonnen. Für die Markgrafen-Grund- und Realschule war der Re-Start verknüpft mit einer Neuerung. Künftig dürfen Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, nicht mehr bis direkt bis vor die Einrichtung fahren. Verfügt hat dies die Stadt Emmendingen. Aufgrund der hohen Unfallgefahr hat sie entschieden, die Hermann-Günth-Straße zwischen der Romaneistraße und den Haselmatten während der Hol- und Bringzeiten (Mo-Fr: 7-9 Uhr und 12-14 Uhr) zu sperren.

Eigentlich hätten die entsprechenden Schilder schon am Montagmorgen aufgestellt werden sollen. Weil sie nicht pünktlich geliefert wurden, blieb die Hermann-Günth-Straße bis Mitte der Woche doch noch für den Autoverkehr frei. In diesen Tagen sollte es jedoch so weit sein. An den Absperrungen gibt es für Autofahrer am Morgen sowie um die Mittagszeit dann kein Durchkommen mehr. Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdiensts werden dort Kontrollen durchführen und gegebenenfalls auch Bußgelder verhängen. Ausnahmen erteilen sie nur für Linienbusse und Anwohner.

„Die Autos der Eltern stellen häufig eine potentielle Gefahr für andere Schülerinnen und Schüler dar, die zu Fuß, mit dem Roller oder Rad zur Schule fahren“, hieß es letzte Woche dazu in der Pressemitteilung der Stadt. Busse und Kinder hätten immer wieder „Probleme, durchzukommen“, weil Straße und Gehweg von den Elterntaxis versperrt seien. Gerade für jüngere Grundschulkinder sei dies gefährlich. In der Hektik verlören Autofahrer zudem schnell den Überblick.

„Für uns ist es ein Modellversuch, dem gefährlichen Verkehr entgegenzuwirken“, griff OB Stefan Schlatterer das Thema auch in der Stadtratssitzung letzte Woche auf. Die Maßnahme erfolge im Rahmen der Schulwegsicherung und sei mit der Schulleitung abgesprochen. Auch die Eltern habe man im Vorfeld darüber informiert. Nach Beendigung des Modellversuchs wolle die Stadtverwaltung die Ergebnisse auswerten und daraus Maßnahmen für eine zukünftig Regelung ableiten, „um den Verkehrsbereich für alle sicherer zu gestalten“.

„Wir haben uns die Situation vor der Markgrafenschule lange, lange angeschaut – aber das, was dort zu den Hol- und Bringzeiten abgeht, ist schlichtweg gefährlich, teilweise sogar rücksichtslos und daher in der bisherigen Form nicht mehr akzeptabel“, sagte der Rathauschef letzte Woche klar.

Zustimmung erhielt er dabei aus dem Stadtrat. Als „interessante und sportliche Idee“ bezeichnete Tobias Limberger (CDU) die Maßnahme. Christian Schuldt (Grüne) schlug vor, das Ganze auch an der Fritz-Boehle-Schule oder vor der Karl-Friedrich-Schule umzusetzen.
Daniel Gorzalka