Badenweiler: Baugebiet ist vom Tisch

In der Bürgerversammlung gab Wissler bekannt: Das Baugebiet Brühl-Südwest wurde gestrichen

Badenweiler. Es gab spontanen Applaus bei der kürzlich stattgefunden Bürgerversammlung im Annette-Kolb-Saal des Festspielhauses Badenweiler. Der Anlass: Zum Thema Baulandentwicklung und Quartiersplanung äußerte Bürgermeister Vincenz Wissler, dass das geplante Baugebiet Brühl-Südwest gestrichen wurde. Erleichterung  bei den rund achtzig Bürgerinnen und Bürgern im Saal, mit dieser Entscheidung kam die Verwaltung der Einwohnerschaft entgegen.

Bereits 2018 gab es einen ersten Entwurf zu einer möglichen Bebauung des Areals „Brühl-Südwest“. Das am östlichen Ortsrand liegende Gebiet hat eine Größe von 3,52 Hektar und bietet große Entwicklungsmöglichkeit, doch es kamen Bedenken aus der Bevölkerung, wie zum Beispiel der Verlust einer zusammenhängenden Grünlandfläche im Hinblick auf den Artenschutz, mit einer Versiegelung und Überbauung  würde eine steigende Wärmebelastung einhergehen, ebenso sah man eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.
Doch Badenweiler bietet Potenzial. Das an den Annette-Kolb-Weg angrenzende „Schänzle“ soll als größeres Baugebiet am westlichen Ortsrand entwickelt werden. Das künftige Wohngebiet „Hintere Au“ soll den südwestlichen Ortsrand arrondieren. Dazu kommt die schon ausgewiesene Fläche „Hasenburg“ am nordöstlichen Ortsrand von Oberweiler, für Wohnungsbau und nicht störendes Gewerbe. 
Die Ersatzfläche „Reuteweg/Hohleweg“ ist ausgeschieden, wie die stellvertretende Bauamstleiterin Julia Gütlin  ausführte. In den Teilorten Lipburg-Sehringen und Schweighof sind keine Entwicklungsflächen im Flächennutzungsplan vorgesehen, es sind noch vereinzelt Baulücken vorhanden, es werde noch geprüft, ob weitere Entwicklungsflächen geschaffen werden können.
Im Rahmen einer Quartiersplanung soll geprüft werden, wie und wo neuer Wohnungs-/Lebensraum geschaffen werden kann und welche bestehenden historischen Gebäude durch eine Sanierung, beziehungsweise Erweiterung, für eine Nutzung optimiert werden können. Die Quartiersplanung ist langfristig geeignet, passgenaue und nachhaltige Strukturen für bevorstehende gesellschaftliche Veränderungen zu schaffen. „Was man ebenfalls ins Auge fassen könnte, ein Quartier als Campus darzustellen.  Beim Campus „Erziehung und Bildung“ wäre die Grundschule, die Sporthalle und der Kindergarten involviert“, so Gütlin. Nicht nur die Wohngebiete in Badenweiler, auch die Kliniken müssen vorangetrieben und Raum für Neues geschaffen  werden, sagte Julia Gütlin, diesbezüglich führte sie ein Zitat des Rathauschefs an: „Spätestens seit Corona wissen wir, dass wir mit unseren Kliniken kein „totes Pferd“ reiten, sondern die Zukunft gestalten werden.“  Jutta Huber