Wunsch für 2024: „Nur Mut! Steh auf“

Neujahrsempfang der Stadt Ettenheim in der voll besetzten Stadthalle

Ettenheim (hpb). Zum Neujahrsempfang begrüßte Bürgermeister Bruno Metz in der voll besetzten Stadthalle viele Bürger und weitere Gäste. Eröffnet wurde der Empfang durch die Jazzband „Dixielarious City Stompers“.

Metz verlas zu Beginn seiner Ansprache den Text einer Mail aus der Ukraine. Darin wurde gedankt für das große Hilfspaket als auch für das Zeichen der Menschlichkeit und für die Unterstützung im Kampf, die Welt vor dem Terror zu schützen. Ein weiteres Statement galt der Meldung vom letzten Sommer über ein Umfrageergebnis, bei der Ettenheim unter 13 Gemeinden als Sieger in Sachen Lebensqualität hervorgegangen war. Metz sagte: „Wir stehen auf der Sonnenseite, teils erarbeitet und teils geschenkt.“ Dazu würden die vielen in Ettenheim für das Gemeinwesen arbeitenden Menschen beitragen. Dafür gelte allen herzlicher Dank, auch im Namen des Gemeinderats.
Die folgende Begrüßung der vielen Verantwortlichen - angefangen von den Abgeordneten im Bund, Ministerin Marion Gentges (CDU) im Land, dem Kreis und den vielen Einrichtungen in der Stadt - zeigte einmal mehr auf, dass eine Vielzahl engagierter Menschen in verschiedenen Bereichen die Grundlage einer gelingenden Gesellschaft hier in Ettenheim sind. Die Verbindung und das Miteinander auf allen Ebenen (Gemeinderat, Ortschaftsräte, Ortsvorsteher, in der südlichen Ortenau und im Kreistag und darüber hinaus) geben wichtige Impulse und lassen die Entwicklung in allen Bereichen zum Wohle aller voranbringen.
Dank für die gute Zusammenarbeit galt auch den Kirchen ebenso, wie Metz nach dem Kampf um den Erhalt des Krankenhauses sich zufrieden zeigte, dass für die Gesundheitsversorgung der Stadt und des Umlandes mit dem medizinischen Versorgungszentrum eine positive Entwicklung eingeleitet wurde, die für die Bevölkerung wichtige Leistungen garantiert und nun weiter ausgebaut wird. Und durch die vielseitigen Angebote an Praxen in der Stadt sei ein wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge gegeben. Einen großen Beitrag für die Zukunft leisteten, so Metz, die Schulen, die hier ausgezeichnet arbeiteten. 
Das vielseitige ehrenamtliche Engagement sichere den Bürgern einen Lebensraum, in dem das Mit- und Füreinander stark ausgeprägt sei. Mit 169 Einsätzen im vergangenen Jahr habe die Freiwillige Feuerwehr und weitere Hilfsorganisationen im Dienste der Gemeinschaft eine große Leistung erbracht. Auch das große ehrenamtliche Engagement in vielen Bereichen des täglichen Lebens sei unverzichtbar für das „Wohlgefühl“ der Menschen in der Stadt.
„Wir leben hier in Freiheit und haben hier einen seit 78 Jahren bestehenden Frieden und viele Möglichkeiten. Und wir dürfen die Regierenden kritisieren und in diesem Jahr sowohl auf kommunaler als auch europäischer Ebene in freien Wahlen selbst entscheiden, wie wir in Zukunft in den Gremien vertreten werden.“

„Demokratie macht Arbeit“
In diesem Jahr finden wieder die Kommunal- sowie gleichzeitig die Europawahlen statt. Demokratie mache Arbeit, so Metz, aber ein jeder könne sich daran beteiligen, sei es in der Greminen-Arbeit oder wenn man sich der Wahl stellt. Die Wahlen am 9. Juni werden wichtige Entscheidungen treffen, so Metz. Es gelte mehr denn je wieder dazu bereit zu sein, gemeinschaftlich zu denken und Abstand vom starken Egoismus und dem Vorrang von Eigeninteressen zu nehmen. 
In den anstehenden Haushaltsberatungen werde der Gemeinderat über die kommenden Investitionen beschließen. Anmeldungen für 55 Millionen Euro würden vorliegen, acht bis zwölf Millionen Euro seien möglich. Viele Aufgaben werden den Gemeinden „von oben“ zugewiesen - auch die Ganztagskinderbetreuung -, ohne aber entsprechende Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Rechtsansprüche wurden vom Bund und Land kreiert, so verbleiben die Mehrkosten für die Ganztagsbetreuung mit vier Millionen Euro bei der Stadt.
Weitere Investitionen im Bereich der Familienpolitik sind aktuell die Erweiterung des Kindergartens in Fürstenfeld sowie der Neubau für den Kindergarten „Auf den Espen“ als Ersatz für die bisherige Kita St. Bartholomäus. Bei einer Veränderung von G 8 auf G 9, die Metz kritisch sieht, kämen enorme neue finanzielle Belastungen auf die Stadt zu, denn dann müsste auch hier kräftig investiert werden. Während Ettenheim seit Jahren mit steigender Nachfrage Ganztagsgrundschule sei, werde nun Altdorf dazu ausgebaut, Münchweier werde folgen, so Metz. Dieser gesellschaftlichen Aufgabe stelle sich die Stadt. Metz bedauerte aber, dass der Bund zwar die Ganztagspflicht ab 2026 beschlossen habe, aber bisher keine finanziellen Mittel zur Verfügung stelle.
Erfreut stellte Metz fest, dass die vollzogene Fusion der Wasserverbände in der Raumschaft sich bewähre. Die Wasserqualität sei klasse und die gemeindeübergreifende Organisation stärke die Versorgungssicherheit. Für das Abwasser wurden im Wald von Kappel weitere acht Millionen Euro in die dortige Kläranlage investiert.
Nach mehreren Jahren Konzeptions- und Genehmigungszeit wurde nun die Genehmigung für die drei neuen Windräder, welche die sechs alten Windräder ersetzen und das Vierfache an Strom produzieren als bisher, erteilt. Sie könnten weit über die Hälfte des benötigten Stroms von Ettenheim liefern, aber, so berichtete Metz, jetzt bedarf es neuer Verfahren, da das bisher vorgesehene Modell nicht mehr gebaut und alles neu beantragt werden müsse. Er beklagte, dass immer neue Vorschriften, insbesondere auch vom Naturschutz, immer neue Hürden errichten anstatt konsequent die Förderung der Erneuerbaren Energie voranzutreiben.

„Engagement lohnt sich“
Verwaltung und Gemeinderat sind stets bemüht, Politik mit den Menschen zu machen. Dazu trug auch das Bürgerfest im Prinzengarten bei, gemeinsam verwirklicht aus der ganzen Stadt und seinen Ortsteilen. Auch das „Stadtradeln“ sei ein solches tolles Ergebnis gemeinsamer generationsübergreifender Aktivität vieler Gruppen. Auch wurden dabei viele konkrete Vorschläge für die Sicherheit des Radfahrens gesammelt, wie auch bei der Jugendbeteiligung zum Radfahren in der Stadt. Dazu gehören auch zahlreiche Jugend- und Schülergespräche, um die junge Generation früh für die eigene Aktivität zu fördern.