Närrisches Jubiläum wurde bunt und fröhlich gefeiert

NG Hoorig läutete am Sonntag pünktlich zum 177-jährigen Jubiläum die fünfte Jahreszeit ein

Ettenheim (afe). Auf beeindruckende 177 Jahre kann die Narrengesellschaft Hoorig in diesem Jahr zurückblicken. Das wurde am Sonntag gebührend gefeiert mit einer Narrenmesse, einem Zunftmeisterempfang und einem großen Umzug, der die Innenstadt in eine bunte Narrenhochburg verwandelte.

Schon am Freitag hatte sich die Narrenzunft mit einem großen Hästrägertreffen mit den Südring-Zünften auf das große Jubiläum eingestimmt. „Es war eine super Party bis in den Morgen hinein“, resümierte Oberzunftmeister Sebastian Winter im Nachgang erfreut. Trotz intensiver Arbeitseinsätze am darauffolgenden Tag zur Vorbereitung der Jubiläumsfeierlichkeiten, war am Sonntag frühes Aufstehen für die Narrengesellschaft angesagt: Der Tag startete bereits am Morgen mit einer ökumenischen Narrenmesse in der katholischen Kirche St. Bartholomäus.
Doch wer an eine trockene Sonntags-Messfeier gedacht hat, wurde schnell eines Besseren belehrt: Pfarrer Martin Kalt und Dekan Hans-Georg Dietrich stellten mit närrischen Predigten in Reimform die Weichen für einen gelungenen Tag rund um die Jubiläumsfeierlichkeiten der Narrengesellschaft Hoorig, die von passenden Tönen der Stadtkapelle Ettenheim begleitet wurde. Nahezu nahtlos ging es zum Zunftmeisterempfang weiter, ausgerichtet von der Stadt Ettenheim. Zahlreiche befreundete Narrenzünfte nutzten neben Bürgermeister Bruno Metz, die Gelegenheit um Glückwünsche anlässlich des närrischen Jubiläums zu überbringen.
Doch was wäre ein Geburtstag ohne Geschenke? Diese brachten die Zünfte ebenfalls mit- auf Wunsch der Narrengesellschaft Hoorig jedoch in Form von Geldspenden. Diese kommen dem Förderverein Pflasterstube Ortenau zu Gute, der sich um die medizinische Versorgung von Obdachlosen kümmert. Derweilen war das närrische Treiben auf den Straßen schon in vollem Gange, angefangen in der Straßburger Straße, wo zahlreiche Schlemmerbuden im Fressgässle lockten.
Pünktlich zur Mittagszeit wurde es dann bunt in den Straßen der Innenstadt, wo viele verkleidete große und kleine Besucher trotz der Minustemperaturen, auf den großen Jubiläumsumzug warteten. Nur wenig später war der Umzugstross zu sehen, der auch einige Sonnenstrahlen mit sich brachte. Angeführt wurde der Umzug auch zum Jubiläum traditionell von der Standarte, dem historischen Narrenlicht der Narhalla Betlehem, der Stadtkapelle Ettenheim und dem Narrensoome. Ihnen folgten die Ettenheimer Hähnlefeldhexen und die Nachbarn aus dem Elsass, die Karnevalsgesellschaft Einhorn aus Saverne.
47 Zünfte und über 2.000 Hästräger sorgten rund eineinhalb Stunden für jede Menge Frohsinn, Schabernack und gute Laune. Die Besucher bekamen ordentlich Farbe mit auf den Weg, so mancher vermisste anschließend seine Schnürsenkel und auch die Fahrt im einen oder anderen Gefährt war garantiert. Gute Laune-Musik und jede Menge Süßkram für die kleinen Besucher, die zahlreich in erster Reihe vertreten waren, gab es obendrauf. Vielfalt war auch in Sachen Häs und Masken geboten, denn vertreten waren Zünfte aus Freiburg, dem Schwarzwald, dem Dreiländereck, dem Breisgau und dem Höllental.
Gerne schauten auch die Südring-Zünfte aus Ettenheimmünster, Ettenheimweiler, Münchweier, Wallburg und Lahr vorbei. „Nehme es mit, mache Fasent. Es lohnt sich“, gab Ansage-Pionier Michael Frey den Besuchern und Narren mit auf den Weg. Seit 20 Jahren bereicherte er das Narrentreffen als Moderator mit viel Hintergrundwissen und guter Laune, nach dem Jubiläumsumzug hieß es Abschied nehmen: „Es hat immer Spaß gemacht, aber irgendwann ist es Zeit aufzuhören“, sagte Frey. Währenddessen ging das bunte Treiben in den Straßen und in der Stadthalle bei guter Bewirtung fröhlich weiter.