Musikalischer Lichterglanz in der Eichberghalle

Christoph Maier für 40 Jahre in der Trachtenkapelle Glottertal geehrt

Glottertal (aza). Die Lichterkonzerte der Trachtenkapelle lockten zu beiden Terminen wieder je 400 Zuhörer in die Eichberghalle. Zuerst verzauberte die Bläserjugend mit Martin Maier am Pult die Gäste. Später hatte Denis Laile ein mitreißendes Programm mit dem Großen Orchester zusammengestellt. Ehrenvorsitzender Christoph Maier wurde für 40 Jahre, Florian Strecker für 25 Jahre geehrt.

Das Flair von hunderten brennenden Kerzen und kunstvolle, symphonische Blasmusik sorgten wieder für zwei ausverkauften Lichterkonzerte in der Eichberghalle. Traditionell eröffnete die Bläserjugend die Abende. Da sich im Sommer die langjährige Dirigentin Petra Staub aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte, hielt Vizedirigent Martin Maier interimsmäßig den Taktstock in den Händen. Im kommenden Jahr wird eine neue Dirigentin das Pult übernehmen. Doch Staub hatte von den Zuschauerreihen ein neugieriges wie wachsames Auge auf ihre ehemaligen Zöglinge. Und sie war beeindruckt von der Leistung.

Bevor die ersten Töne die Bühne verließen, begrüßte Präsident Bernhard Würzburger alle Anwesenden. Für ihn stelle jede brennende Kerze ein Symbol für Liebe, Friede Harmonie und Licht in den unruhigen Zeiten dar. Mit dem Tanz-Potpourri anno 1551 „Renaissance Suite“ von Tilman Susato tauchte der Saal in den Kerzenschein und ins Flair vergangener Zeiten. Der erste Satz „Morisca“ entführte nach Spanien, als schneller 3/4-Takt entpuppte sich „Basse Dance“ und langsam ging es im dritten Satz „Pavane“ zu. Ida Hoch und Lena Streifeneder gewährten den Zuhörern zu allen Stücken einen Einblick in den Hintergrund.

Wer danach laut Programm die Filmmusik zum „kleinen Hobbit“ erwartet hatte, musste sich umstellen, denn Komponist Johann de Meij hatte sein Werk „Hobbtis Dance und Hymn“ zwölf Jahre vor der Verfilmung verfasst. Vangelis „Chariots of fire“ als Schlussstück war dem Publikum hingegen aus vielen Sportveranstaltungen und Werbungen bekannt und so summten viele Anwesende leise mit. Bläserjugendvorstand Simon Lickert bedankte sich bei Maier, ehe dieser mit seinen Zöglingen und einer unumgänglichen Zugabe in Form von dem Calypso „Turn the world around“ des Sängers Harry Belafonte die Bühne verlassen durfte.

Denis Laile griff nun zum Taktstock und das Große Orchester mit seinen gut 80 Mitgliedern übernahm das Geschehen. Für Laile ist es das zweite Lichterkonzert seiner Glottertäler Dirigentenkarriere. Schon beim ersten Stück „Montana Fanfare“ von Thomas Doss merkte man die stimmige Harmonie zwischen den Musikern und ihrem Dirigenten, die damit ein mittelalterliches Flair im modernen Stil erschufen. „Balkanya“ wurde zum Jubiläum einer Französischen Musikschule von Jan van der Roost komponiert. Die drei Sätze entführten in abwechslungsreiche Tänze, die mit lebhaft-festlichen Klängen in beschwingte aber auch sanfte Harmonien wechselten. Mit der hawaiianischen Feuergöttin Pele wurde nun ein Spiel der Extreme bei „Goddness of Fire“ ausgefochten. Das Pendel zwischen dem Erblühen aus der fruchtbaren Erde und der zerstörerischen Gewalt eines Vulkanausbruches schwankte lebendig hin und her und fesselte das Publikum.

Ehrungen

Am ersten Weihnachtstag stand vor der Pause die Überreichung der Jugendleistungsabzeichen auf der Agenda. Das Konzert hatte an gleicher Stelle die Ehrung langjähriger Musiker auf dem Plan. Florian Strecker trat 1999 der Bläserjugend bei. Schon mit 22 Jahren wurde der Trompeter Beisitzer in der Vorstandschaft des Großen Orchesters und ist jetzt der stellvertretende Vorsitzende. 17 Jahre lang war Christoph Maier an der Spitze des Orchesters, als er bei der letzten Jahreshauptversammlung dieses Amt abtrat und zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde. Mit Klarinette hatte er 1984 seine musikalische Laufbahn im Orchester begonnen und ist heute fester Bestandteil der Saxophonriege. Vorsitzender Clemens Laule bedankte sich mit Essensgutscheinen und einem Fläschchen Wein. Die stellvertretende Vorsitzende des Oberbadischen Blasmusikverbandes, Gudrun Müller, hatte für Strecker die Silberne und für Maier die Goldene Ehrennadel im Gepäck.

Weihnachtliches Finale

Für das letzte Konzertdrittel fanden sich die Musiker wieder auf der Bühne ein und bewiesen, wie eingänglich symphonische Blasmusik mit „Choreography“ von Robert Sheldon sich in die Ohren schmiegt. Im an Ouvertüren angelehnten Stück zeigte Valentin Drayer an der Oboe und Florian Strecker an der Trompete mit Soloeinlagen ihr Können. Sophia Rombach kündigte in ihrer Moderation zu „Devious Dance“ von Dakota Pederson „lebhafte Rhythmen mit überraschenden Elementen“ an. Die geschmeidige Melancholie untermauerte Johanna Kunz dabei mit einem Saxophonsolo.


007 trat jetzt auf den musikalischen Plan. Von „Goldfinger“, wieder mit Drayer an der Oboe eingeleitet, über „Der Spion der mich liebte“ und „Skyfall“ zu „Live and let Die“ mit Trompetensolo tauchte das Publikum in die beliebte Spionagewelt ein. Begeistert wurde eine Zugabe gefordert, der die Trachtenkapelle mit dem zünftigen Marsch zu Ehren der Stadt Genf. Doch die Zuhörer wollten noch mehr. Dem kam Laile mit einer symphonischen Variation des Weihnachtsliedes „Süßer die Glocken nie klingen“ nach.