„Ihr nutzt eure Freizeit zum Leben retten“

Abteilungswehr Oberprechtal blickte auf Einsatz- und Übungsgeschehen zurück

Elzach-Oberprechtal (mkt). „2024 war ein stürmisches Jahr und ein Jahr der Großübungen“, Fazit zog Dominik Brüstle, Kommandant der Abteilung Oberprechtal der Freiwilligen Feuerwehr Elzach, in der Jahreshauptversammlung der Abteilungswehr am Freitagabend sein Fazit. 

2025, so kündigte Gesamtwehrkommandant Thomas Dufner an, werde Veränderungen mit sich bringen. 18 Einsätze und 32 Proben absolvierten die 32 Aktiven der Abteilungswehr Oberprechtal im vergangenen Jahr. Ab einer gewissen Eskalationsstufe rücken die Oberprechtäler grundsätzlich gemeinsam mit der Kernstadtwehr aus – in alle fünf Ortsteile, so Dufner. Oberprechtal beteilige sich auch an gesamtstädtischen und überregionalen Einsatzszenarien. Sechs Kameraden seien in die sogenannte „Tagschleife“ der Kernstadtwehr integriert. Außerdem besetzen die Obertäler Kameraden den in Elzach stationierten Rüstwagen, wenn die Kernstadtwehr bei einem Brandgeschehen gebunden sei. Fünf Kameraden beteiligen sich u. a. an der Sondereinheit „Großtierrettung“, die nicht nur landkreisweit, sondern auch in benachbarten Landkreisen zum Einsatz kommt. Dies alles sei mit zusätzlichen Proben und Ausbildungsstunden verbunden.
Die Eintreffzeit der Kernstadtwehr in Oberprechtal habe sich durch den Umzug in die Weilertalstraße um vier Minuten verlängert. Umso wichtiger sei es, dass die Abteilung personell und technisch gut ausgestattet ist. Daher werde nachgerüstet: Um bei Technischen Rettungen noch vor dem Eintreffen des Rüstwagens aus Elzach handlungsfähig zu sein, werde die Ausstattung des Löschfahrzeuges um einen Rettungs- und Hilfeleistungssatz ergänzt, kündigte Dufner an. Auch eine neue Tragkraftspritze sei vorgesehen. Bereits im Löschfahrzeug eingebaut ist ein digitales Funkgerät. Nach und nach werden alle Einsatzfahrzeuge der Gesamtwehr folgen.
Großen Wert werde auf das Ausbildungsgeschehen gelegt, betonte Abteilungskommandant Dominik Brüstle. Die Abteilungswehr verfüge über 20 Atemschutzträger, 13 Maschinisten, vier Gruppen- und zwei Zugführer. Die Abteilung habe sich personell sehr verjüngt, so Brüstle erfreut. „Die unwetter- und sturmbedingten Einsätze haben stark zugenommen“, stellte Brüstle fest. Auch die Alarmierungen zu Vegetationsbränden nähmen kontinuierlich zu. Ganz wichtig sei es, geplante Feuer - zum Beispiel das Verbrennen von Abfallholz - vorher beim Ordnungsamt anzumelden, appellierte er. Wichtig war es ihm auch, darauf hinzuweisen, dass bei längeren Stromausfällen grundsätzlich das Gerätehaus besetzt wird. Ohne Strom funktioniere nämlich auch das Handynetz nicht. „Unser Gerätehaus ist dann die Anlaufstelle für alle, die einen Notruf absetzen müssen“, denn die Funkverbindung zur Integrierten Leitstelle in Emmendingen funktioniere dann immer noch.
„Ihr nutzt eure Freizeit, um Leben zu retten, Brände zu löschen, Menschen und Tieren zu helfen“, stellte Bürgermeisterstellvertreter Matthias Dick fest. Dass die Motivation innerhalb der Truppe sehr hoch sei, könne man am guten Probenbesuch ablesen, lobte er. Neun Wehrkameraden wurden für eine über 80-prozentige Anwesenheitsquote ausgezeichnet, davon drei mit 100 Prozent. Trotz angespannter finanzieller Lage bemühe sich die Stadt, die Ausstattung der Abteilungen auf einem guten Stand zu halten. Die Zusammenarbeit zwischen Wehrführung, Verwaltung und Gemeinderat sei sehr gut, was nicht zuletzt auch daran liege, dass die Feuerwehr „stets nur das Notwendige einfordere“. Ortsvorsteherin Silke Matt wies auf „den enormen Zeitaufwand“ hin, den die Wehraktiven investieren. Sven Moser, Zunftmeister der Oberprechtäler Narrenzunft Bergteufel, bat die Feuerwehr weiterhin um Unterstützung bei ihren Veranstaltungen.