Elfimess ließ Männerherzen höher schlagen

Männerfreundlich und kultig im 160. Jubiläumsjahr der Krakeelia bei reichlich „Hopfentee“

Waldkirch (db). Bei reichlich „Hopfentee“ und vergorenem „Traubensaft“ wurde die traditionelle Männer-Fasnet „Elfimess“ einmal mehr zu einem närrischen Höhepunkt.

Wieder einmal war die närrische Stadthalle am Fasnets-Mendig randvoll gefüllt mit gestandenen Mannsbildern. Das angeblich „starke Geschlecht“ bekam ein fast fünfstündiges, männerfreundliches Narrenspektakel geboten. In Anbetracht des sehr hohen Bierkonsums bekamen allerdings wohl nicht mehr alle Besucher, nüchtern betrachtet, jeden Programmpunkt im Detail mit. Nach dem Einmarsch der närrischen Stadtmusik (zum 25. Mal mit Oli Schätzle am Taktstock) bejubelte Ansager Lutz Benz das „Waldkircher Jubiläumsjahr“ (u.a. 50 Jahre „Goldene Zwangshochzeit“ mit Kollnau). Schaurig-schön folgte danach der fulminante Hexentanz der Kandelhexen. 
Kuriositäten sowie die Irrungen und Wirrungen aus der Stadt-, Landes- und Bundespolitik nahm Tausendsassa Roland Wehrle alias „de Holzmocher vum Siensbacher Rothusbrunne“ gekonnt und mit markanter Stimme auf die Schippe. Die „Zelldynamiker“ (Martin Fey und Clemens Müller) sprachen den „weiblichen Teil“ der Männer an und gaben tanzend eine „Anleitung zum Glücklichsein“.
Nach der Zeremonie der Neuaufnahmen durch Zeremonienmeister Karlheinz Kienzle und Vogt Andreas Klausmann folgte nach der ersten Pause ein weiterer Höhepunkt der besonderen Art: Das „wild zusammengewürfelte“ Trio aus Politik, Narretei und Kirche (Thomas Braunstein, Andy Proksch und Geburtstagskind Thomas Fischer) alias die „Drei Wüstensöhne“ begeisterte mit einem Feuerwerk an männerfreundlichen Witzen. Nicht mehr aus der Waldkircher Fasnet wegzudenken ist die bekannte Schnitzelbank von Kandelhexe Thomas Wehrle. Alles stammt aus seiner Feder – solch kreative Köpfe braucht die Waldkircher Fasnet.
Als Wortakrobat und Büttenredner „alter Schule“ brillierte abermals Reinhard Fahrländer aus dem Siegelau. Pointenreich, treffend gereimt und zuweilen sehr derb und kantig zeigte er nicht nur den „befreundeten“ Kollnauern, was die Stunde geschlagen hatte. Auf „Wolke 7“ schwebten Karlheinz Kienzle und Wolfgang Ruth alias „Zwei Schlotzedobler im Himmel“ auf die Bühne. Sie brachten mit Witz und Scharfsinn den Mannsbildern bei dieser Liveschaltung aus dem Himmel die „Flötentöne“ bei. Richtig Kondition erforderte dann noch der dritte Teil des Programms, der von den legendären Formation „Fasnetspäperer“ (Andreas Lemminger) stimmungsvoll eröffnet wurde, gefolgt von den beiden frechen „Gruttseggeln“ Geburtstagskind Thomas Fischer und dessen Sohn Marvin. Kuriose Anekdoten aus dem Städtle brachten die originellen „Jungen Moritäter“ mit Gesang, Tanz, Witz und Orgelklängen auf die Krakeeelia-Bühne.
Der pensionierte Polizist Florian Ücker überzeugte wieder einmal mit seiner erfolgreichen Jagd nach versteckten Witzen und Anekdoten. Nur gut, dass fast alle Männer an diesem sehr langen „Montagmorgen“ den Weg ohne Auto in die Stadthalle gefunden hatten, was sicherlich den einen oder anderen „Lappen“ gerettet haben dürfte. Mit dem großen Finale endet schließlich diese Kultveranstaltung furios.

Ehrungen
Verdienstorden 1. Klasse: Narrenrat Patrice Groß. Verdienstorden 2. Klasse: Alexander Gruber (Kandelhexen) und Ambros Kramer (Bajasse). Orden in Silber: Frank Bühler (Fasnetpäperer) und Goetz Häußler (Stadtmusik). Orden in Bronze: Matthias Willy und Andreas Fehrenbach (beide Fasnetpäperer) sowie die beiden Aktiven Martin Fey und Clemens Müller. Der Dank von Vogt Andreas I. galt u.a. auch dem Bewirtungsteam (Metzgerei Schuler und FFW Siensbach) sowie allen Helfern und Mitwirkenden vor, auf und hinter der Bühne.