Frühlings- und Fahrradmarkt in Sandwich-Position

Viel los in Gundelfingen bei Kaiserwetter - Menschentrauben in der Ortsmitte

Gundelfingen (hvg). Diese Gundelfinger! Beziehungen bis in die höchsten Kreise offenbar! Wie anders ließe sich erklären, dass ganztägig trist-kühles Samstags-Wetter sich über Nacht in einen klaren, sonnenbeschienenen Morgen wandelte?! Folglich lockte das traditionell am letzten März-Sonntag veranstaltete Großereignis wieder Scharen an Menschen an.

Die Mitte der Ortsmitte ist stets der begehrteste Platz für Fahrradhändler. Die professionellen unter ihnen konnten ihres gebuchten Areals sicher sein, private mussten früh vor Ort sein, um das gewünschte Fleckchen belegen zu können. Gleiches galt daher auch für die „Ordnungskräfte“ des Gewerbevereins. So machten Barbara Schulze, Anja Beier, Christian Rückert, Peter Baral & Co. alsbald nach Sonnenaufgang schon ihre Runde, um nach dem Rechten zu sehen. Die Dienstagsgruppe des Vereins für Heimatgeschichte nebst Verstärkung schob ebenfalls Sonntagsdienst und baute zeitig den Stand auf, an dem später Toast und Kühles serviert wurde.
Überhaupt ist bekanntlich das, was durch den Schlund geht, mindestens eine begleitende Attraktion jedes Events – und so konnten sich die diversen Stände der Kindergärten oder des Kammerchors Cantemus!, der Apérol- und Grillstand von REWE oder das Donut- und Zuckerwatte-Mobil über guten Andrang freuen.

Pfiffige Idee  
Fachleute unterschiedlicher Manier, aufstrebendes Jungvolk wie talentierte Quereinsteiger waren sicherlich zuhauf unter dem Publikum – und Zielgruppe für eine pfiffige Werbe-Idee des örtlichen Unternehmens Saier Dosiertechnik: Mit der Kombination aus gemütlichen Stühlen zum Relaxen und sachlichen Informationen wurde die Aufmerksamkeit Interessierter auf offene Stellen gelenkt. Eine ebenfalls ausgefallene Aktion veranstaltete die Gemeinde selbst – siehe dazu den gesonderten Bericht.

Unterwegs mit dem Bummel-Bähnle
Wer vom Bummeln müde Beine bekam oder die abseits der Ortsmitte beteiligten Geschäfte des verkaufsoffenen Sonntags aufsuchen wollte, konnte dies kostenlos und gemütlich mit dem GWG-Bähnle tun.
Dem lokalen Energieversorger dankte Christian Rückert für sein diesbezügliches Sponsoring. „Mit unserer Veranstaltung wollen wir die Attraktion unseres schönen Ortes erhalten und fördern“, hatte er zur Eröffnung gesagt – dieser Zweck dürfte erfüllt worden sein. Vielerorts galt es, geduldig anzustehen, um Begehrtes zu sehen, zu prüfen, zu kaufen.

Kleiner Fuchs frisst Brennnesseln
Bunte Vielfalt bot der Rathausplatz, auch hier hatten etliche Geschäfte verkaufsoffenen Sonntag, und hier bot Sauter grün erleben Salbei, Rosmarin, Schopflavendel, Zitronenthymian und vieles mehr an. Da passte ein benachbartes Viereck bestens dazu, das die BUND-Ortsgruppe auf dem Boden installiert hatte: Wie viel mehr Wert ein Kies- anstelle eines Schottergartens für Mensch und Tier bringt, wurde dort demonstriert. Informationen zum Fördern und Bewahren der Schmetterlings-Fauna gabs kostenlos dazu.
Das lässt sich leicht bewerkstelligen im Garten, Gärtchen oder auf dem Balkon durch beliebte und belebende Pflanzenwahl. Sähe man gern den Aurorafalter? Ein Wiesenschaumkraut bietet ihm und seinem Nachwuchs Lebensraum. Und ohne Tollwutgefahr kann man dem Kleinen Fuchs Gutes tun, schon ein Büschel Brennnessel bedeutet ihm Leibspeise. Und er bleibt „klein“, hat keine vier Füße, dafür wunderschön gefärbte Schmetterlingsflügel.

Der Sandwich-Effekt
Auch auf dem Schulhof der Grundschule herrschte Hochbetrieb. Jugendpfleger Filipe Fraga Sousa hatte für dort eine XXXL-Menschenkicker-Anlage organisiert, die von Klein und Groß begeistert genutzt wurde, auch Teams aus der Gemeindeverwaltung beteiligten sich daran.
Beim Entstehen dieser Zeilen am Morgen danach zeigt sich der Himmel nicht trist, diesig aber doch und quasi sonnenlos. So wars mit dem Frühlingsmarkt wie beim Sandwich: Das Beste steckt(e) in der Mitte.