Über dem Radmarkt lachte die Frühlingssonne

Tausende nutzten das schöne Wetter und besuchten die 31. Ausgabe der Traditionsveranstaltung

Emmendingen. So voll war die Innenstadt in diesem Jahr noch nie. Beim Radmarkt am Sonntag flanierten und bummelten mehrere Tausende Besucher durch die Fußgängerzonen der Großen Kreisstadt. Grund für den riesigen Andrang war natürlich das herrliche Frühlingswetter.

Anders als noch am Vortag sollten sich die Wetterprognosen am Sonntag bewahrheiten. Mit dem Sonnenaufgang, also gegen kurz nach 6 Uhr, schoben die ersten Privathändler ihre Gebrauchträdern an die besten Plätze in der Fußgängerzone. Manche kamen nur mit zwei Vehikeln, andere hatten eine ganz Kombiladung mit dabei und stellten diese in Reih und Glied an den Straßenrand. Die Kundschaft ließ nicht lange auf sich warten: Gegen 7 Uhr tauchten in der Innenstadt die ersten Schnäppchenjager auf. Das Beäugen, Feilschen und Kaufen konnte beginnen.
Dass beim Radmarkt die besten Geschäfte lange vor dem offiziellen Beginn gemacht werden, ist ein offenes Geheimnis. Interessant: diesmal kamen im Laufe des ganzen Vormittags immer mehr Privathändler hinzu. Angesichts des schönen Wetters entschieden sich viele Familien spontan, die ausrangierten Gefährte ihres Nachwuchses zu verkaufen. Oft standen die Mamas, Papas und Kinder mit einem Objekt am Straßenrand. Zu kaufen gab es nicht nur Fahrräder, sondern auch Laufräder, Dreiräder, Roller, Fahrradanhänger und jedes erdenkliche Zubehörteil.
Gegen die Mittagszeit jedenfalls waren die Bahnhofstraße, die Markgrafenstraße, die Lammstraße, die Kirchstraße und der Bereich hinter dem Alten Rathaus voll. Ein sehr gutes Geschäft machten außerdem die sechs professionellen Radgeschäfte auf und rund um den großen Marktplatz. Das Angebot an nagelneuen Modellen, günstigen Restposten, interessanter B-Ware und überholten Second-Hand-Bikes zog die Menschen an. Die Mitarbeiter der Geschäfte berieten in Dauerschleife. Immer wieder sah man Interessenten, die eine Probefahrt machten.
Dass die Menschen oft bis zum späten Nachmittag beim Radmarkt blieben, lag natürlich einerseits an dem tollen Wetter. Anderseits hatte der Gewerbeverein, der die Veranstaltung zum 31. Mal perfekt organisierte, ein riesigen Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. An Dutzenden von Ständen konnte man sich nicht nur über das Thema Rad informieren. Erstmals mit dabei war die Neugeborenenstation des Kreiskrankenhauses. Sowohl auf dem Parkplatz in der Markgrafenstraße als auch in der Landvogtei gab es ein Kinderprogramm. Und: mit einer Rikscha konnte man sich durch die Innenstadt kutschieren lassen. Fixpunkte waren am späten Nachmittag die Fundradversteigerung der Stadt vor dem Schlosserhaus und die Teamvorstellung des RVC Reute auf dem Kleinen Marktplatz. Auf letzterem gaben die Ensembles des Musiclabs den ganzen Tag hindurch außerdem ihre Semesterabschlusskonzerte. Und klar: viele nutzten den verkaufsoffenen Sonntag, um mit Freunden zu shoppen. Nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in der Peripherie hatten die Geschäfte geöffnet und lockten dabei mit günstigen Rabatten und unterhaltsamen Aktionen. „Es war ein richtig, richtig toller Radmarkt“, war Sarah Rombach, Hauptorganisatorin aus den Reihen des Gewerbevereins, hochzufrieden. Dank des Wetters sei die Innenstadt zwischen 10 und 18 Uhr durchgängig voll gewesen. Das Rahmenprogramm habe dafür gesorgt, dass viele der Besucher länger in der Stadt verweilten. Auch die „Frühlingsgaudi“ im Westend sei bestens angenommen worden. Beflügelt von dem erfolgreichen Radmarkt widme sich Sarah Rombach nun der nächsten Veranstaltung – nämlich der „Emmendinger Einkaufsnacht“ am 30. Mai. 
Daniel Gorzalka