Bad Krozingen. Unter dem Motto „mutig – stark – beherzt“ fand am Sonntag der erste Bezirkskirchentag Breisgau-Hochschwarzwald im Kurpark von Bad Krozingen statt. Zahlreiche Besucher folgten dieser Einladung. Ganz gleich der Konfession, der Religion, dem Alter oder der Herkunft wurden hier alle Menschen eingeladen, den besonderen Tag gemeinsam barrierefrei zu feiern und bei den zahlreichen, vielfältigen Angeboten und inspirierenden Workshops mitzumachen.
Nach und nach füllten sich schon morgens – trotz Regenschauer – die begehrten Sitzplätze am Musikpavillon, wo zur Festeröffnung mit Big-Band, Chor, Blasmusikern, Dekan Dirk Schmid-Hornisch, Diakonin Josan Tuquabo, Ehrenamtlichen u.v.m. eingestimmt wurde. Pünktlich zu Beginn des ersten Gottesdienstes war Schluss mit Regenwetter. Auch Oberbürgermeister Volker Kieber sprach seine Hochachtung aus für die Veranstalter und all die ehrenamtlichen Helfer, die so ein tolles Fest auf die Beine gestellt hatten, und lobte mit den so passenden Worten, dass sie es gewagt hatten „mit Gottesvertrauen in das Wetter“ den ersten Bezirkskirchentag in Bad Krozingen im Freien ausgerichtet zu haben.
Samuel Koch, als prominenter Repräsentant der Veranstaltung, bekannt als Schauspieler, Autor und Redner – im Rollstuhl sitzend seit seinem schweren Schicksalsschlag bei „Wetten, dass…?“ – gestaltete den ersten Open-Air-Gottesdienst, der ebenfalls in Gebärdensprache angeboten wurde. Die Sitz- und Stehplätze am Musikpavillon waren zu seiner Predigt brechend voll, die Stimmung einzigartig, voller Nächstenliebe und Herzlichkeit. Charmant, teilweise humorvoll, mit vielen Lebensweisheiten und sehr persönlichen Gebeten zog Samuel Koch die Menschen in seinen Bann. Zeitgleich fand auch für die Jüngeren ein Kindergottesdienst im aufgestellten, bunten Zirkuszelt nebenan statt.
Ab der Mittagszeit wurden beim „Markt der Möglichkeiten“ vielseitige Beratungs-, Chor-, Mal- und Tanz-Workshops angeboten und auch das Kinder- und Jugendprogramm kam bei weitem nicht zu kurz. Auf dem Bubble-Soccer-Spielfeld wurde miteinander getobt, Taschen wurden bemalt, kreative Banksy-Kunstwerke auf Leinwand verewigt. Auch die Seelsorge, die Diakonie, zahlreiche Stände in den Arkaden und Veranstaltungen im Kurhaus luden zum Zuhören, Mitmachen, zum Gedankenaustausch und zum gemeinsamen Beten ein. Einige Chöre und Orchester sorgten für beste musikalische Unterhaltung, ein bezauberndes Mut-Glück-Träume-Kindermusical wurde aufgeführt und auch der Vortrag von Samuel Koch, der ebenfalls in Gebärdensprache angeboten wurde, zog die Menschen ins Kurhaus.
Den Wunsch beim großen Fest des Kirchenbezirks den Menschen zu zeigen, dass der Glaube und die Kirche sehr attraktiv und vielfältig seien und in der Gemeinde Menschen und Einrichtungen zueinander und zu Gott fänden, hat durchaus funktioniert. Ein kirchliches Fest, das in Erinnerung bleiben wird, Brücken gebaut und ein Zeichen gesetzt hat und laut Volker Kieber „auch hoffentlich nicht das letzte dieser Art in Bad Krozingen sein wird“. Kirsten Riess