Familientragödie erschüttert Bürger

Am Sonntagmorgen wurde eine Frau  in Müllheim tödlich verletzt / 46-jähriger Ehemann festgenommen

Müllheim. In einem ansonsten eher ruhigen Wohngebiet im Müllheimer Süden, Richtung Vögisheim, war es am Sonntag nicht gar so ruhig. Ein großer Polizeieinsatz zeigte den Anwohnern den Ernst der Lage, der sich dann auch bestätigte: Eine 43-jährige Frau wurde von ihrem Ehemann mit einem Messer tödlich verletzt.

Sparsam ging die Polizei in den vergangenen Tagen mit den Informationen zur genauen Situation um, doch eines ist klar – es war ein schwieriger Einsatz für die Beamten. Die Kriminalpolizei war vor Ort, mit dem Hubschrauber wurden am Sonntagvormittag Kräfte des Sondereinsatzkommandos aus Göppingen nach Müllheim gebracht. Zwei Straßen weiter positionierte sich das DRK mit einer Einsatzleitung, um im Ernstfall schnell vor Ort helfen zu  können. 
Was genau passiert ist, darüber gibt die Polizei derzeit keine Auskunft. Nur wenig ist bekannt: Gegen 8.40 Uhr wurde die Polizei wegen eines häuslichen Vorfalls gerufen, bekam jedoch keinen Einlass. In diesem Zusammenhang verletzte der Mann die 43-jährige Frau tödlich mit einem Messer. Zudem richtete er die mutmaßliche Tatwaffe gegen sich selbst und verletzte sich in suizidaler Absicht schwer. Der  46-jährige Tatverdächtige konnte in der Folge durch hinzugerufene Spezialkräfte des Polizeipräsidiums  am Einsatzort festgenommen werden. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen afghanischen Staatsangehörigen, der bislang polizeilich nicht aufgefallen war. Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei Freiburg haben die Ermittlungen wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts aufgenommen. Hinweisen zufolge hatte das Ehepaar mehrere Kinder, die im Nachgang psychologisch betreut wurden. Dies bestätigt die Polizei jedoch nicht, sondern verweist darauf, dass zu Fragen des familiären Hintergrunds aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine weiteren Informationen erteilt werden. Erst gegen 12.30 Uhr konnten die Kräfte des Sondereinsatzkommandos am Sonntag  den Tatort wieder  verlassen. Zu diesem Zeitpunkt war den Beamten vor Ort die Erleichterung deutlich anzumerken. Jedoch betont die Polizei, dass es zu keinen Zeitpunkt des Einsatzes eine Gefährdung der Anwohner gab. Annika Willscheid