Mittelalterliches Spektakel auf der Burgruine

51. Hochburgfest: Auch bei hochsommerlichen Temperaturen kamen viele Besucher

Windenreute. Herolde, Bürgerwehr, Landsknechte, Kreuzritter, Kampfsudler, Schwotten, Normannen, Spielleut‘ und viele mehr. Beim Hochburgfest am Sonntag erwachte auf der Burgruine das mittelalterliche Leben. Mit dem Einzug der zahlreichen Gruppen des historischen Feldlagers und den Salutschüssen der Freiburger Bürgerwehr wurde die Traditionsveranstaltung eröffnet. Die „Hachberger Herolde“ führten den Zug an und umrahmten den Auftakt.

Der Verein zur Erhaltung der Ruine Hochburg hatte eingeladen. „Dass eine der größten Burgruinen Badens bis heute so gut erhalten ist, ist beileibe nicht selbstverständlich“, würdigte Landrat Hurth, stellvertretender Vereinsvorsitzender, bei der Eröffnung das über fünf Jahrzehnte andauernde Engagement der Arbeitsgruppe des Hochburgvereins, die 1971 durch den Architekten und „Burgvater“ Rolf Brinkmann ins Leben gerufen wurde. Seither werden jährlich tausende Arbeitsstunden geleistet, um die Burg zu sanieren und zu erhalten. Große und kleine Spenden sowie die finanzielle Unterstützung der staatlichen Behörden tragen ihren Teil zur Durchführung der stetigen Unterhaltungsmaßnahmen bei, ebenso wie der kontinuierliche Einsatz zahlreicher Vereine, Helfergruppen und Firmen, die Samstag für Samstag bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit auf der Burgruine wichtige Arbeit leisten. Der langjährigen Tradition entsprechend wurden Mitglieder der Arbeitsgruppe beim Festauftakt von Hurth und Vereinsgeschäftsführer Axel Brinkmann geehrt: Emilia Grünefelder und Benjamin Evans mit dem Hochburgthaler (mind. fünfmaliger Arbeitseinsatz), Raimund Skubatz und Salifu Lowe mit dem Hachberg-Schild (mind. 15 Arbeitseinsätze) sowie Kornelius Lente, Mateo Willm und Clemens Bernemann mit dem Markgrafenschild für besonders langjährige Verdienste.

Ein Leben für die Hochburg

Hurth dankte nicht zuletzt dem inzwischen 93-jährigen Gründer der Arbeitsgruppe Rolf Brinkmann, der nach sage und schreibe 53 Jahren seine aktive Arbeit auf der Hochburg zurückfährt, aber noch nicht ganz einstellt. Chapeau! „Er hat seit Jahrzehnten dazu beigetragen, dass die Hochburg, heute ein in der Region bekanntes und beliebtes Naherholungsziel sowie ein über die Grenzen hinaus bekanntes Baudenkmal ist“, würdigte Hurth das Lebenswerk des Architekten. Auch der seit nunmehr 30 Jahren veröffentlichte „Hachberg-Rückblick“, eine kleine Jahreschronik, in der die Arbeiten auf der Hochburg dokumentiert sind, geht auf eine Initiative von Rolf Brinkmann zurück. Im Anschluss an die Eröffnung konnten sich die Besucher aus nah und fern beim Rundgang durch die historischen Gemäuer selbst ein Bild von der vorbildlich sanierten Ruine, dem mittelalterlichen Leben im historischen Feldlager am Fuße der Burg und alten Handwerkstraditionen (Schmied, Steinmetz, Bürstenmacher, Herstellung Juteschuhe und mittelalterliche Kleidung) machen. Die Gruppe „s´ Lumbegsindel“ aus Waldkirch und die Stadtmusik Emmendingen umrahmten musikalisch. Auch das leibliche Wohl kam natürlich nicht zu kurz. Der Hochburgverein (ca. 80 Helfer) und die Landfrauen Sexau verwöhnten mit Speis und Trank sowie Kaffee und Kuchen.

Thomas Gaess