Elzach (mkt). Eine Sachspende im Wert von 8.600 Euro übergab der in Elzach beheimatete Unternehmer Hans Karl Herr der Feuerwehr Elzach. Dabei handelt es sich um einen Rettungssatz für Großtiere, bestehend aus 16 Einzelteilen.
Verladen ist der Rettungssatz im Rüstwagen der Abteilungswehr Elzach. Im Einsatzfall rückt dieser gemeinsam mit dem in Oberpechtal stationierten Gerätetransportwagen aus. Bedient wird der Rettungssatz von einer 20-köpfigen Einsatzgruppe mit Zusatzausbildung aus den beiden Abteilungswehren.
„Die Kommunen sind bemüht, ihre Feuerwehren bestmöglich auszurüsten“, betonte Bürgermeister Roland Tibi. Sonderausstattungen, die in der DIN-Norm nicht vorgeschrieben sind, müssten aber gesondert finanziert werden. Dafür brauche es Spenden so wie von Hans Karl Herr, der bereits mehrfach für Ausstattungsgegenstände der Feuerwehr aufgekommen sei.
Die Tierrettung gehöre zu den Aufgaben der Feuerwehr, betonte Kreisbrandmeister Christian Leiberich. In der Regel handele es sich aber eher um kleinere Tiere. Großtiere wie Rinder oder Pferde, die zum Beispiel beim Transport verunglückten oder in Gruben stürzten, gehörten aber auch dazu. Dafür benötige man eigentlich Spezialgeräte. Die seien aber bislang in der Region nicht vorhanden gewesen. Weshalb die Feuerwehren bei Rettungseinsätzen mit Großtieren bisher immer hätten improvisieren müssen.
Der Rettungssatz „Großtierrettung“ mache diese Einsätze nun auch für die Einsatzkräfte sicherer. Insgesamt 16 Einzelteile gehören dazu, die je nach Erfordernis individuell miteinander kombiniert werden können. Dazu gehören u.a. Tierhebeschlingen, breite Rettungsgurte, Fußfesseln, Federstahlbügel mit Haken, um Rettungsgurte unter dem Bauch des verunfallten Tieres durchziehen zu können, eine vierteilige Gleitplatte mit Schraubverbindungen und Schleppvorrichtungen, Wasserlanzen, Bootshaken und einiges mehr.
Die Geräte sind so konzipiert, dass sie von den Einsatzkräften mit einem Sicherheitsabstand zu dem betroffenen Tier eingesetzt werden können. „Das dient der Eigensicherung“, so Leiberich. Der Umgang mit den Geräten muss aber intensiv geschult und immer wieder geprobt werden. Dafür haben sich 20 Wehraktive der beiden Abteilungen zur Verfügung gestellt. „Sie alle sind den Umgang mit Tieren zum Beispiel in der Landwirtschaft gewöhnt. Sie bringen die nötige Ruhe und Erfahrung mit, um mit den Tieren umzugehen“, so Gesamtwehrkommandant Thomas Dufner.
Der Rettungssatz sei bislang der einzige im gesamten Regierungsbezirk Freiburg. Weshalb er auch überregional eingesetzt werden wird. Die Anforderung erfolgt über die Integrierte Leitstelle Emmendingen. Der Einsatz vor Ort wird dann immer gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehr erfolgen, so Dufner.
„Man kann immer auf Euch zählen“
Die Spende sei „nur ein kleiner Dank für Ihre Bereitschaft, an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr für uns alle da zu sein“, so Hans Karl Herr. Dass dies rein ehrenamtlich geschieht und oft genug auch noch unter Einsatz der eigenen Gesundheit müsse einfach mehr gewürdigt werden in der Gesellschaft, betonte er. „Man kann immer auf Euch zählen“, so Herr.
Christian Leiberich, Leiter des Amtes für Brand und Katastrophenschutz, dankte im Namen des Landkreises für die Unterstützung, die diese Anschaffung erst möglich gemacht hat. Er dankte aber auch den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Elzach für die Bereitschaft, die Zusatzaufgabe „Großtierrettung“ regional und überregional zu übernehmen, denn sie sei mit viel Proben und somit mit zusätzlichem Zeitaufwand verbunden.