Parkgebühren am Opfinger See

Die Kosten für Ranger, Parkplatzdienst und die Müllbeseitigung sind auf jährlich 45.000 Euro gestiegen

Freiburg-Opfingen. Zu Beginn der Novembersitzung des Opfinger Ortschaftsrates erinnerte Ortsvorsteherin Silvia Schumacher alle Autofahrer eindringlich daran nicht auf den Gehwegen, an Engstellen und an unübersichtlichen Stellen zu parken und ebenso genug Platz für die Durchfahrt von Rettungsfahrzeugen, Müllfahrzeugen und demnächst im Winter für die Räumfahrzeuge zu lassen.

Mit dem Thema Parken beschäftigte sich danach auch Nicole Schmalfuß, Leiterin des städtischen Forstamtes, die von Revierförster Markus Müller begleitet wurde. Hierbei ging es um die Parkraumbewirtschaftung und das Gesamtnutzungskonzept am Opfinger See. 
Dieser See hat sich mit der Biotopschutzzone im Norden zu einem sehr beliebten Naherholungsgebiet entwickelt und wird zum Spazierengehen, zum Baden und auch zum Feiern genutzt. Stetig stieg die Zahl der Besucher und damit leider auch das Problem von Verkehr und Parken, von abgelagertem Müll und wilden Feuerstellen. Immer wieder kommt es zu Beschwerden. Die Einrichtung einer Bedarfshaltestelle der VAG, Beschilderungen und Kontrolle durch den GVD und Ranger wegen oft zugeparkter Rettungswege und wildem Parken und auch Flyer mit Verhaltensregeln brachten nicht die gewünschte Verbesserung. So belaufen sich die Kosten für Ranger, Parkplatzdienst und die Müllbeseitigung jährlich auf 45.000 Euro. Um diese Kosten zu decken und das Parken zu steuern, ist geplant,  ab Mai 2024 das Parken gebührenpflichtig zu machen. 
An der Zufahrt zu den Parkflächen werden Sensoren installiert zur Erfassung des Kennzeichens. Danach hat man 15 Minuten Zeit unter Angabe des Kennzeichens das Parkticket zu ziehen. Beim Verlassen ist der Zeitraum zwischen Bezahlung und Ausfahrt ebenso geregelt. Die Bezahlung soll ausschließlich bargeldlos erfolgen; so wollen die Verantwortlichen einem eventuellen  Aufbrechen der Parkautomaten entgegenwirken. 
Die geplante Gebühr beträgt vom 1. Mai bis 30. September Samstag, Sonn- und Feiertag 10 Euro pro Tag und an allen anderen Tagen 5 Euro. Ebenso soll ein Jahresparkticket für 100 Euro, ermäßigt 60 Euro, angeboten werden. Für Nichtzahler wird ein erhöhtes Nutzungsentgelt von 45 Euro erhoben. 
Das Projekt ist erstmal für fünf  Jahre ausgelegt, wobei die Stadt zu mehr als 90 Prozent an den Einnahmen beteiligt wird. Der Rest geht an den Dienstleister, der die Anlage einrichtet, unterhält und wartet. Die Einnahmen werden verwendet, um die Präsenz der Ranger vor Ort zu erhöhen, die Flächenpflege zu intensivieren und die Freizeitinfrastruktur zu ergänzen. An eine Erweiterung des Konzepts auf den kleinen Opfinger See ist dabei ebenfalls gedacht. 
Der Ortschaftsrat diskutierte das Parkraumkonzept ausführlich in seinen Vor- und Nachteilen, befürwortete es einstimmig, allerdings  mit einer Modifikation, die von einigen Räten angeregt worden war, nämlich zusätzlich auch ein Kurzparkticket zum Preis von zwei  Euro für zwei  Stunden einzuführen, das dann von Spaziergängern und auch Badenden, die sich nur kurz am See aufhalten, genutzt werden kann. Eckhard Schöneck