Zum Abschluss nochmal spannend

Begeisternder „Museumsclub“-Projekttag im Elztalmuseum mit „den Orgelpfeifen“

Waldkirch. Knapp über ein halbes Jahr hinweg kamen zehn Kinder der Klassen drei und vier der Kastelbergschule ins Elztalmuseum, um es auf Augenhöhe kennenzulernen. Nun hat der letzte Projekttag stattgefunden, bei dem es zum Abschluss noch einmal richtig spannend wurde.

Die Kinder konnten den Besuchern „spielend“ ihre eigens gestalteten Oster-Rallyes vorstellen. Im Anschluss daran ging es für alle noch einmal hoch auf den Speicher des Museums, der auch als Depot genutzt wird. Hier lagern viele spannende Objekte, die darauf warten, nicht nur von Kindern entdeckt zu werden.

Die Zusammenarbeit mit Museumspädagogin Rita Ghobad kam zustande, als sie sich mit einem konkreten Angebot an die Kastelbergschule gewandt hatte. Das Elztalmuseum möchte den Kindern dabei die Gelegenheit bieten, zum einen spielerisch das Museum zu erkunden. Andererseits soll der „Museumsclub“ die Kinder auch motivieren, selbstständig als „Museumsmacher“ aktiv zu werden.

Die anfängliche Befangenheit verlor sich im Verlauf der Treffen schnell. So gab sich die Gruppe den Namen „Die Orgelpfeifen“ und schon ging die Arbeit im „Museumsclub“ los. Bereits beim ersten Mal durften die Kinder das Museum selbst erkunden. Sie sollten sich dabei einen Gegenstand merken, der sie besonders ansprach oder von dem sie wissen wollten, was es ist. „Wir haben dabei bereits die ersten Hinweise darauf bekommen, was im Museum kindgerecht ist, beziehungsweise, was für Kinder noch näher herangeholt oder anders übersetzt werden sollte“, merkte die Museumspädagogin dazu an. Besonders interessiert hätten sich die Kinder für das Hochrad im Gewölbekeller, den Edelsteinraum und das glitzernde Messgeschirr im Probsteiraum.


Anfassen und hineinsehen

Auch die Orgeln waren spannend. Denn hier konnte man direkt sehen, wie Blasebalg und Notenrollen funktionieren, während ein anderes Kind die Kurbel drehte. „An dieser Stelle war es wichtig, dass die Kinder die Drehorgel anfassen durften, dass man hineinsehen konnte“, berichtete Ghobad. Faszinierend war auch die Gemäldebetrachtung im Kunstraum: „Ich glaube, ich habe hier die schönsten Kunstinterpretationen jemals gehört“, freute sie sich. Weitere Themen waren an Weihnachten Spielzeug aus anderen Zeiten und eine Druckwerkstatt im Studio des Elztalmuseums.

Zum Abschluss waren die Kinder noch einmal mit ihren Eltern ins Museum gekommen, um die selbst kreierte Ostereier-Rallye zu testen. „Wir müssen ja ausprobieren, wie lange es dauert, bis alle Eier gefunden sind“, forderte Ghobad die Kinder auf. Begeistert verteilten sie sich im Haus und begaben sich auf die Suche.

„Ihr habt super mitgearbeitet“

Auch der Rektor der Kastelbergschule, Manfred Kasten, war dabei und lobte die Kinder: „Ich bin wirklich stolz auf euch. Ihr habt super mitgearbeitet. Ich würde mich freuen, wenn ihr das auch in der Schule weitererzählt, wie viel Spaß es euch gemacht hat.“ Er betonte, dass Schule auch von außerschulischen Veranstaltungen lebe und dass es sehr gut funktioniert habe.

„Wir freuen uns sehr, dass die nächsten Museumsclub-Kinder mit ihrer Lehrerin Sylvia Müller schon in den Startlöchern stehen. Im nächsten Projekthalbjahr werden sich die Clubmitglieder auch eingehend mit Otmar Alt befassen. Dieser Künstler wird das Thema der neuen Sonderausstellung im Elztalmuseum sein. Wenn alles klappt, wird es am Sonntag, 7. Juli, sogar eine von den Orgelpfeifen extra gestaltete Ausstellungseröffnung für junge Besucher geben“, so Rita Ghobad über künftig geplante Aktivitäten. Im Verlauf des Projekts gewann sie wichtige Erkenntnisse. Aus der Erfahrung, wie die Kinder das Museum erkundet und erlebt haben, möchte sie, auch zusammen mit den Kindern des Museumsclubs, Ideen entwickeln, wie Ausstellungen oder Rundgänge kindgerecht gestaltet werden können: „Erste Anhaltspunkte haben wir ja bereits erhalten. Beispielsweise, ob man die Hängung von Objekten im Hinblick auf die Sichtachsen der Kinder noch einmal prüfen sollte, wo Texte bildlicher gestaltet werden oder vielleicht sogar von den Kindern selbst kreiert werden könnten. Aber auch, wo mögliche Verweilorte für junge Menschen im Museum geschaffen werden könnten.“