Denzlingen (aza). Vor 20 Jahren feierte der gleichnamige Kulturverein die Eröffnung des roccafé nach einer fast achtjährigen Planungs- und Umbauphase des ehemaligen Fabrikgebäudes im Herzen der Gemeinde. Gründungs- und Vorstandschaftsmitglied Rüdiger Nübling ist seit viereinhalb Jahren Betriebsleiter in Vollzeit und sorgt mit 25 Mitarbeitern für zufriedene Gäste.
Im Juli 1996 wurde die Idee geboren, das ab 1999 leerstehende Fabrikgebäude der „Rocca-Bauchemie“ mit neuem Leben zu füllen, welches 1996 zum Zweck der Kulturförderung ins Eigentum der Gemeinde übergegangen war. Der Sitz der Firma Rocca im Denzlinger Industriegebiet, die 36 Jahre im Fabrikgebäude ansässig war, ging später in der „fischer-Unternehmensgruppe“ über und hat das Gebäude aus dem Jahr 1894 im Herzen der Gemeinde verwaist hinterlassen.
Sieben junge Denzlinger wollten den Bau mit Kultur füllen und ließen sich auch in den acht Jahren bis zur Eröffnung des Kulturcafés nicht davon abbringen. Kulturveranstaltungen im leeren Gebäude wie Filmabende oder Millieniumveranstaltung füllten schon damals die Mauern mit Leben. Während der Umbauphase ab 2002 wurden diese eben an anderen Stätten, wie in der Schulaula, dem Schwimmbad oder auf dem Severin abgehalten. Bereits im Oktober 2000 hatte der junge Kulturverein den Nutzungsantrag für die Kleinkunstbühne im Obergeschoss gestellt. Im Juni 2002 stand dann fest, dass der Verein auch den professionellen Betrieb des gleichnamigen Kulturcafés im Erdgeschoss übernehmen würde. Am 4. Mai 2004 war dann die langersehnte Eröffnung.
Geburtstagsständchen von der Band
Schon am Samstagnachmittag gab es anlässlich des 20-jährigen Bestehens eine kleine Feier rund um die „Giorado-Bruno-Säule“. Der italienische Philosoph und Märtyrer aus dem 16. Jahrhundert wurde über mehr als 20 Jahre hinweg in einer Säule aus Kronkorken im roccafé verewigt. Ein Bild der Säule findet sich mittlerweile sogar auf Wikipedia wieder.
Am Abend spielte dann das Stuttgarter Indie-Pop-Duo „Florijan van der Holz & Micha Schlüter“ im roccafé auf. Beeindruckt von zauberhaften Ambiente der Backsteinziegel im vollen Kulturcafé ließen es sich die beiden nicht nehmen, dem Geburtstagskind ein Ständchen zu spielen, bei dem alle Gäste mit viel Herzblut einstimmten.
Betriebsleiter Rüdiger Nübling zeigte sich gerührt. Als Gründungsmitglied und seither ständiger Vertreter in der siebenköpfigen Vorstandschaft hatte er sich vor viereinhalb Jahren dazu entschlossen, die Leitung des Gastronomiebetriebes in Vollzeit zu übernehmen. Derzeit kann er auf ein 25-köpfiges Service- und Küchenteam zurückgreifen, das ihm von Montag bis Samstag ab 17 Uhr zur Seite steht und die Gäste verwöhnt.
Längst sind kulturelle Auftritte im Café selbstverständlich, was das Kulturprogramm auf der Kleinkunstbühne im Obergeschoss hervorragend ergänzt und gerne angenommen wird.