Herausragendes Engagement

Staufen ehrt Andreas Müller für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement

Staufen. In der Februar-Sitzung  hatte der Staufener Gemeinderat beschlossen, Andreas - „Andy“ - Müller aus Anlass seines 70. Geburtstages für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement in das Ehrenbuch der Stadt einzutragen. Aus diesem Anlass versammelten sich vergangenen Dienstag  im Peter-Huchel-Saal des Stubenhauses zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur, Freundeskreis und Familie.

„Es ist etwas Besonderes, eine Staufener Persönlichkeit für ihre Verdienste ehren zu können“, erklärte Bürgermeister Michael Benitz in seiner Laudatio und begrüßte die Ehrenbürger und Amtsvorgänger, sowie unter anderem die ehemalige Landrätin Dorothea Störr-Ritter und nicht zuletzt Ehefrau Bettina Müller-Boysen mit der Familie.
 „Ohne ehrenamtliches Engagement würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Dazu gehört eine Anerkennungskultur. In Staufen gibt es die Ernennung zum Ehrenbürger, die Verleihung der Ehrenmedaille und den Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt für Bürger, die sich jahrzehntelang engagiert haben“, erläuterte Benitz. Auf der Seite des Ehrenbuches fanden die vielen Ehrenämter und Projekte, die Andy Müller ausgefüllt und auf den Weg gebracht hat, allerdings nicht alle Platz. 1954 geboren und  in Staufen aufgewachsen, engagierte er sich als Ministrant  als Jugendleiter, im Dekanat und in der Fortbildung. Von 1977 bis 85 war er Mitglied des Kirchengemeinderats. Mit 24 wurde er Jugendtrainer im Fußballclub FC 08 Staufen. Seit 53 Jahren gehört er der Schelmenzunft an, ist Oberzunftmeister und Ehrenzunftrat, engagierte sich beim Umbau der Zunftscheuer und ist federführend bei den Zunftabenden und den Eröffnungen. „Meinen Text bekam ich immer rechtzeitig, spätestens am Donnerstag Morgen“, so Benitz. 1994, mit 40 Jahren, wurde Müller zum ersten Mal für die CDU in den Gemeinderat gewählt. Mit einer Pause gehörte  er bis 2023 23 Jahre lang dem Gremium an. 2001 kandidierte er für das Amt des Bürgermeisters. „Wir haben als vorherige Konkurrenten dann gut zusammengearbeitet“, betonte Benitz. 
2001 gründete Müller die Stiftung Kurt Lehmann, um das Gesamtwerk des Bildhauers  in Staufen zu erhalten. Ein besonderes Projekt war der Fluthilfe-Einsatz 2002 in Sachsen, für den er den Sächsischen Fluthelfer-Orden erhielt. Herzensanliegen waren für Andy Müller die Sanierung des Alemannenbads und der Kampf um dessen Erhalt, der Umbau der Belchenhalle und das Jugendzentrum. Sein besonderer Fokus lag auf der Kultur. So gründete er den FAUST e.V. - „Förderverein für außergewöhnliche und unterhaltende Staufener Theaterkultur“ - dessen erster Vorsitzender er seit 19 Jahren ist,  inszeniert seit 20 Jahren die Staufener Stadtgeschichten „StaGes“ mit 500 Laiendarstellern. Auch  realisierte er 2020 die „Kulturbaustelle“, um der Staufener Kulturszene während der Corona-Krise eine Bühne zu geben, und engagierte sich für den Bau des Bürgerhauses. 
2014 wurde Andy Müller bereits  mit der Staufener Bürgermedaille ausgezeichnet. Es folgten 2015 der Deutsche Bürgerpreis in der Kategorie Alltagshelden und 2019 die Ehrennadel des Gemeindetags Baden-Württemberg. Und es hört nicht auf: Sein neuestes Projekt ist das Kinder- und Jugendtheater „Pflasterhüpfer“. 
Bei allem ehrenamtlichen Engagement kam das Familienleben mit seiner Frau und seinen vier Kindern nicht zu kurz. Der Geehrte dankte allen Mitstreitern und Unterstützern, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. „Ihr steht alle mit mir im Ehrenbuch!“  Dr. Sabine Brandenburg-Frank