Gemeinsam gegen Hass einstehen

700 Menschen setzten Zeichen für Vielfalt, Toleranz, Respekt und Demokratie

Ettenheim (ds). Ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz, Respekt und Demokratie haben 700 Menschen gesetzt, die sich zur Kundgebung am Samstagmittag vor dem Rathaus versammelt haben. Das Statement der Redner war eindrücklich: gemeinsam gegen Hass, Hetze und Menschenfeindlichkeit einstehen.

„Heute stehen wir hier und bekennen, dass wir die Vielfalt in unserer Stadt begrüßen“, eröffnete Bürgermeister Bruno Metz die Redebeiträge. Er sei dankbar für die Idee und Organisation der Kundgebung, als Zeichen und kraftvolles Signal, das die Kernbotschaft unseres Grundgesetzes hervorhebt: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Eine Demokratie lebe davon, dass Menschen sich engagieren und sich in der Gesellschaft einbringen. Demokratie gibt es nur mit aktiven Demokraten. Er betrachte mit Sorge, dass es viele demokratische Parteien und andere Organisationen schwer haben, Menschen zur Mitarbeit zu bewegen. Und er betrachte mit Sorge, dass In-Verantwortung-Stehende oft pauschal verurteilt werden für Fehltritte einzelner.

Einige der weiteren Redebeiträge
Gerade die Verschiedenheit der Menschen sei bereichernd und bringe uns weiter. „Wie langweilig wäre es, wenn wir alle gleich wären?“, fragte Beate Kostanzer von der Willkommensinitiative Neustart, deren Ziel es ist, geflüchtete Menschen willkommen zu heißen, Sprach- und Verständigungsbarrieren abzubauen und neue Perspektiven zu entwickeln.
„Lasst uns demokratisch und menschlich wählen und lasst uns allen, die die Spielregeln unserer Demokratie nicht einhalten wollen, die rote Karte zeigen“, sagte Karolina Singler, Vorsitzende der Initiative „Eine Welt“ Ettenheim. M wie Menschlichkeit, U wie Umgang mit Angst und T wie Toleranz ergibt das Wort MUT, sagten die Pfarrer Martin Kalt und Severine Plöse. Die Welt als gläubige Christen menschlicher, wertvoller und kostbarer zu machen, sei der Ursprung der christlichen Botschaft.
Die Schüler der drei Schulen nannten Beispiele, wie Demokratie und Vielfalt in den Schulen gelebt wird, sei es in der Vorbereitungsklasse mit Kindern, die noch nicht lange in Deutschland leben, Projekten oder SMV-Arbeit. „Wir stehen heute, morgen und immer gegen Hass und für ein friedliches Miteinander. Als Generation der Zukunft zelebrieren wir Liebe, Frieden und Freiheit.“

Tanz und Musik
Das Programm gestalteten die inklusive Tanzwerkstatt, Julia Lavé und die Band Kid-O. „Es liegt an uns, in unserem Land die Richtung vorzugeben“, sagte Mia Kempe, Poetry-Slam-Künstlerin und Schülerin in Ettenheim. Sie appellierte an die Anwesenden, aufeinander achtzugeben, die Freiheit zu lieben und Respekt für Dinge und Menschen aufbringen, „auch wenn wir sie nicht verstehen können“.
Dagmar Abt, Wolfgang Mutter, Siggi Schuler und Daniel Henninger organisierten die Kundgebung. Bei der Organisation der Kundgebung sei man auf großen Rückhalt bei vielen Vereinen und Organisationen gestoßen, so Abt. Für ein geplantes Bündnis für Demokratie und Menschenrechte Ettenheim würde man sich über weitere Unterstützer freuen, E-Mail: demokratie-menschenrechte-ettenheim@web.de.
Die Kundgebung endete so friedlich wie sie begann; das Resümee der Veranstalter war durchweg positiv.