Herbolzheim. Es sei die Idee eines jungen Mitarbeiters gewesen beim Besuch in Morawica im vergangenen Jahr, den Austausch auch auf Verwaltungsebene zu verstärken.
Man müsse „mit noch mehr Kollegen herkommen, um voneinander zu lernen“. Diesen Impuls habe Bürgermeister Thomas Gedemer gerne aufgenommen. Er initiierte einen Verwaltungs-Austausch und fuhr gemeinsam mit Mitarbeitenden aus der befreundeten Stadt Brilon im Hochsauerland nach Morawica. Dort ging es um die Schwerpunktthemen: Klimaschutz, Digitalisierung, moderne Verwaltung und Migration. Bei dem dreitägigen Aufenthalt in Polen, an dem insgesamt zehn Mitarbeitende teilnahmen, sei deutlich geworden, wie ähnlich die Herausforderungen und Probleme seien, aber auch, wie unterschiedlich teilweise die Herangehensweise sei. Ganz deutlich und konkret sei dies etwa im Bereich Digitalisierung geworden. In Morawica können sich alle Bürger auf einer städtischen Plattform einloggen und alle sie betreffenden Vorgänge einsehen, etwa anstehende oder bezahlte Rechnungen für Trinkwasser, Abwasser, Grundsteuer und so weiter, aber auch offene Vorgänge wie beantragte Ausweise. Neben der Analyse der Schwerpunktthemen war auch der Besuch im neugebauten Hallenbad, das über Fotovoltaik und Wärmepumpe betrieben wird, von großem Interesse. Im Herbst wird nun ein Gegenbesuch stattfinden, bei dem Mitarbeitende aus Morawica und Herbolzheim gemeinsam in Brilon zu Besuch sein werden, um sich dort zu den Schwerpunktthemen auszutauschen. Dieser bereichernde Verwaltungstausch wird mit finanziellen Mitteln der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen des „Walter-Hallstein-Programms“ gefördert.
Dieses Programm ermöglicht auch Stipendien für Studenten. Die Stadt Herbolzheim wird künftig Auszubildende und Studierende verstärkt unterstützen, um Auslandsaufenthalte zu ermöglichen und so Erfahrungen in den befreundeten Städten in Ost und West sammeln zu können.