„Ein großer Mehrwert für die Region“

Rust und Ettenheim werden in Sachen Wasserversorgung und Ökokonto stärker zusammenarbeiten

Rust/Ettenheim (afe). Bereits vor zwei Jahren sind die beiden südlichen Wasserverbände (WVV) Kappel-Grafenhausen-Rust und Ettenheim/Ringsheim zum Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau fusioniert. Nun möchten die Gemeinden Rust und Ettenheim ihre interkommunale Zusammenarbeit in Sachen Wasserversorgung und Ökokonto weiter ausbauen. Das wurde am Mittwoch mit einem gemeinsamen Vertrag besiegelt.

Ab dem 1. Juli wird die Stadt Ettenheim nicht nur das Verbandsnetz betreuen, sondern auch die zentrale Steuerung der Wasserversorgung des Ruster Ortsnetzes. Parallel dazu gibt die Stadt Ettenheim die Betreuung und Beratung rund um das Thema Ökopunkte in die Hände der Gemeinde Rust. Das besiegelten die Bürgermeister Kai-Achim Klare (Gemeinde Rust) und Bruno Metz (Stadt Ettenheim) bei einem Termin im Ruster Rathaus, im Beisein zuständiger Verwaltungsmitarbeiter beider Gemeinden.
„Der Termin zeigt, wie stark wir interkommunal in der südlichen Ortenau zusammenarbeiten“, bekräftigte Klare gleich zu Beginn. Die Zeit über die eigene „Kirchturmperspektive“ und damit über die Ortsgrenzen zu blicken sei da, insbesondere beim Blick auf die vielen Schnittstellen, die die künftigen großen Infrastrukturprojekte wie etwa der Ausbau der Rheintalbahn oder der Bau der neuen Kreisstraße K5344 mit sich bringen, wie auch Bürgermeister Bruno Metz bekräftigte. „Das Thema Wasser ist eines der wichtigsten interkommunalen Themen“, erklärte Klare.
Immer höhere Anforderungen erschwerten es den Gemeinden, die Wasserversorgung in kommunaler Hand zu belassen, deshalb setzt Rust künftig auf die Expertise aus Ettenheim, um Synergien zu bündeln. Für die Stadt Ettenheim eine „Herkules-Aufgabe“, wie Thomas Krumm, Leiter des Tiefbauamtes erläuterte. Insgesamt kommt ein Leitungsnetz von 21 Kilometern hinzu, Herausforderungen seien etwa die speziellen topographischen Gegebenheiten in Rust und das Management der Wasserversorgung zu Spitzenverbrauchszeiten.
Die entscheidende Frage dabei: Wie steuert man die Wasserversorgung, wenn zu den rund 5.000 Einwohner Rusts noch bis zu 15.000 Hotelbesucher des Europa-Parks täglich hinzukommen? Diese Steuerung weiter zu optimieren und Redundanzen aufzubauen, sei das erklärte Ziel der beiden Gemeinden. Angepasst wurde daher auch die personelle Situation im Wasserwerk Ettenheim, das jetzt acht und nicht mehr drei Mitarbeiter hat. „Es ist ein großer Mehrwert für die Region“, zeigte sich Krumm überzeugt.
Auf die Frage ob die interkommunale Zusammenarbeit Auswirkungen für die Verbraucher hat, sagte Metz für Ettenheim: „Es wird kein zusätzlicher Liter Wasser gebraucht“. Rechnungsamtsleiter der Gemeinde Rust Thomas Sauter bekräftigte: „Es ändert sich nur der formale Weg“.
Rund um das Thema Ökokonto wird die Gemeinde Ettenheim künftig auf die Expertise der Gemeinde Rust vertrauen, die sich in den vergangenen Jahren durch Projekte wie das Naturzentrum Rheinauen sehr intensiv damit auseinandergesetzt hat. „Wir sind dadurch deutlich besser aufgestellt“, zeigte sich Bürgermeister Bruno Metz überzeugt. Mit einem Ökokonto sollen Eingriffe in die Natur, etwa durch Bauprojekte, langfristig ausgeglichen werden.