Musikalischer Treffpunkt für alle Generationen

Stadtgartenfest lockte am Wochenende über 1000 Besucher nach Herbolzheim

Herbolzheim (afe). „Umsonst und draußen“ – unter diesem Motto fand am Wochenende das Stadtgartenfest in Herbolzheim statt. Fünf Bands sorgten für einen unvergleichlichen Hörgenuss.

Aus einer Bierlaune heraus sei die „Initiative Stadtgartenfest“ 1989 gegründet worden, sagte Holger Herbsttritt, einer der Mitbegründer, bei seiner Anmoderation. Damals noch als kleiner Kreis aus Bekannten und Freunden, mittlerweile ein eingetragener Verein, der jedes Jahr mit dem Stadtgartenfest ein Open-Air-Highlight auf die Beine stellt. Wichtig sei dabei immer, den Besuchern „qualitativ hochwertige Musik“ zu liefern, auch wenn dies stets ein gewisses finanzielles Risiko barg.

Mittlerweile ist das Stadtgartenfest eine Traditionsveranstaltung, die über die Jahre stetig erweitert und ausgebaut wurde und von vielen Menschen weit über die eigene Ortsgrenze geschätzt wird. Das zeigte sich auch am Samstag. Bange schaute man da gen Himmel, denn die Wettervorhersage prognostizierte Regen und auch Gewitter. Das Gewitter blieb aus, doch der Regen kam – pünktlich zum ersten Auftritt der elsässischen Band „Flexmachine“. Die Musiker aus der Region Schlettstatt / Erstein schafften es dennoch, ihr Publikum mit ihrem beeindruckenden Mix aus elsässischer Mundart voll mitzunehmen.

Trotz des eher durchwachsenen Wetters füllte sich der Stadtgarten zunehmend. An die 300 Musikliebhaber feierten ausgelassen und fröhlich mit dem regionalen Topact „Fisherman’s Fall“ aus Wyhl, die ebenfalls mit dem Genre Mundart Rock auf alemannisch ein besonderes Hörerlebnis ablieferten.

„Die Leute kennen das Fest und wissen auch, dass wir das durchziehen, auch bei Regen“, bestätigte Herbstritt am darauffolgenden Tag. Am Sonntag war der Wettergott dann aber milde gestimmt und ganz auf der Seite der Veranstaltung bei Sonnenschein und sommerlich angenehmen Temperaturen. Laut den Organisatoren fanden schätzungsweise rund 1.000 Besucher den Weg in den Stadtgarten, darunter auch viele Familien. Dementsprechend gut ausgelastet waren die zahlreich vorhandenen Sitzgelegenheiten, durchgehend frequentiert waren auch die Getränke- und Essensstände.

Manch ein Gast brachte da kurzerhand wohlwissend den eigenen Klappstuhl mit oder auch die Picknickdecke. Und während die Besucher den lauen Sommerabend bei Cocktails und in geselliger Runde genossen, hatten die rund 70 Helfer alle Hände voll zu tun. Dafür gab es erst Lob von Holger Herbstritt und später auch Applaus von den Besuchern. Dass das Stadtgartenfest eine Traditionsveranstaltung ist, zeigte sich aber auch am Musikprogramm. Den gelungenen Start machte das Jazz-Orchester „Die Bigband Elzach“ mit Sänger Thomas Fehrenbach, die ihre Zuhörer mit auf eine Reise durch das bunte Spektrum der Soul-, Swing- Latin- und Rockmusik mitnahmen.

Für unverwechselbare Live-Musik-Erlebnisse mit klassischen Rock-Cover-Songs steht die Band „Andromeda“, zu deren Auftritt viele begeisterte Fans kamen. Die fünf Musiker spielten bereits 1999 zu ihrem 25-jährigen Jubiläum sowie nun zwei Jahrzehnte später auch zum 50-jährigen beim Stadtgartenfest. „Der Kreis schließt sich erneut“, fand auch John Amann die passenden Worte, der mit seinen „Legends“ den finalen Auftritt beim diesjährigen Stadtgartenfest bestritt.

Amann war es auch, der damals vor drei Jahrzehnten beim ersten Stadtgartenfest noch für eine Freundschaftsgage auftrat und damit auch zum Erfolg der Open-Air-Veranstaltung beitrug. Und er bewies abermals, dass ein begeistertes Publikum nach seinem Auftritt gewiss ist. Dieses Mal holte er sich mit Sandra Schwörer und Steffi Kromer stimmgewaltige Unterstützung.

Somit lautet das Fazit zum diesjährigen Stadtgartenfest: „Absolut gut“, und zwar bei Besuchern als auch Organisatoren gleichermaßen.