Oberrotweil (se). Die Stadt Vogtsburg verleiht Kathrin Leininger die Bürgermedaille. Sie wird als Ortsvorsteherin aus der Kommunalpolitik verabschiedet und ihr Nachfolger Henrik Senn in sein neues Amt eingeführt.
Die Freude überwog beim festlichen Abend im Atrium der Schule. Die beiden Chöre vom Sängerbund und Misstones sowie die Winzerkapelle umrahmten die Feierstunden mit Liedern und Melodien. Unter den über 150 Teilnehmern konnte Bürgermeister Benjamin Bohn eine stattliche Zahl an Ehrengästen, Wegbegleitern, Bürgerinnen und Bürgern bis hin zu Vereinsvertretern begrüßen. Im Finale des besonderen Anlasses gab es für die scheidende Ortsvorsteherin Kathrin Leininger viel Beifall und standing ovations. Der Moment des Abschieds und Neubeginns im Stadtteil Oberrotweil wurde mit einem Eintrag ins Goldbuch der Stadt festgehalten.
Die „fleißige Biene“
Mit den Landfrauen fing alles an. Dies stellte Bürgermeister Benjamin Bohn an den Anfang seiner Laudatio zu Kathrin Leininger heraus. Es folgte ein Vierteljahrhundert kommunalpolitisches Engagement zum Wohle von Oberrotweil und Vogtsburg. Symbolisch passend dazu auch die „fleißige Biene“ der Landfrauen, die Leininger mit dem engagierten Ziel des Anpackens und richtig Machens im Team angestrebt habe. Bis vor kurzem gehörte sie dem Ortschaftsrat seit 1999 und dem Gemeinderat seit 2004 an und war in den vergangenen fünf Jahren auch Ortsvorsteherin von Oberrotweil. In zahlreichen Ausschüssen und Gremien wirkte die „Freie Wählerin“ ebenso mit und über zehn Jahre war sie auch Mitglied im Kreistag des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald (2009 bis 2019).
Das Wirken Leiningers sei auch in der positiven Entwicklung von Oberrotweil sichtbar. Bohn zeichnete beispielhaft einige Projekte nach, die sie mit dem Ortschaftsrat bewegt hat: Neubau des Seniorenzentrums mit Wohn- und Geschäftshaus, Baugebiet Breite, Neustrukturierung der Feuerwehr samt Neubau des Gerätehauses, Sanierung und Modernisierung des Freibades, die Umgestaltung des Friedhofes bis hin zu Verbesserungen im Wegenetz für Verkehr und Radfahrer. Dabei habe Leininger auch die Bürger mitgenommen und diese motiviert, mit zu machen. Bohn unterstrich: „Sie können mit Stolz auf das Geschaffte und Erreichte zurückblicken.“ Als äußeres Zeichen des Dankes und der Anerkennung des langjährigen Engagements zeichnete Bohn im Auftrag der Stadt Vogtsburg Kathrin Leininger mit der Bürgermedaille samt Ehrenurkunde aus. Es ist die zweithöchste Ehrung der Gemeinde. Leininger erhalte diese auch für die Verdienste für das Gemeinwohl im inneren Kaiserstuhl.
In den Grußworten wurden diese Verdienste weiter transparent. Ihr Nachfolger im Amt, Henrik Senn, bilanzierte eine „tolle Zeit mit guten Ergebnissen“. Dies unterstrichen auch Alexandra Bercher für die Vogtsburger Ortsvorsteher, Marina Burghart für die Vereine, Ulla Wintermantel für das Gemeindeteam der Seelsorgeeinheit und Werner Räpple für den Wasser- und Bodenverband.
„Eine Ehre Ortsvorsteherin zu sein“
Sichtlich überwältigt stellte Kathrin Leininger fest: „Für mich war es eine Ehre, eure Ortsvorsteherin zu sein.“ In ihren Schlussworten zitierte sie den deutschen Philosophen Wilhelm von Humboldt: „Im Leben sind immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“ Diese Wegbegleiter und Verbindungen sowie zahlreiche Unterstützer habe es viele gegeben. Dazu zählte die Verabschiedete beispielsweise Arno Landerer, Werner Räpple, Werner Bitzenhofer, die Bürgermeister Gabriel Schweizer und Benjamin Bohn, Ortschafts- und Gemeinderäte, die Mitarbeiter der Stadt- und Ortsverwaltung und bei Letzterer besonders die frühere Sekretärin Gerlinde Schnee, Vereine bis hin zur Kirchengemeinde und die eigene Familie. Nur mit viel Miteinander, Vertrauen und Unterstützung sei das Ganze zu schaffen gewesen.
Der Neue: Henrik Senn
Der Wechsel in der Oberrotweiler Ortsverwaltung hat sich nach der jüngsten Wahl durch den Gemeinderat bereits vollzogen. Henrik Senn, der neue Ortsvorsteher, wurde in der Feierstunde im Atrium symbolisch in sein Amt eingeführt. Bürgermeister Benjamin Bohn und einige andere gratulierten ihm im öffentlichen Rahmen erneut zur Wahl und dankten Senn für die Bereitschaft zur Übernahme des Amtes. Bohn: „Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit ihnen in der Funktion als Ortsvorsteher.“ Für die Ortsvorsteher begrüßte Alexandra Bercher „den Neuen“ und skizzierte Senn als einen Menschen für alle Lebenslagen. Vorgängerin Leininger wünschte ihm viel Energie, Kraft und Freude verknüpft mit junger Dynamik.
Senn selbst ist seit zwei Jahrzehnten schon in den gemeindlichen Gremien kommunalpolitisch unterwegs. Er nannte es „Seine Lehrzeit“. Mit Unterstützung der Familie möchte er die künftigen Aufgaben angehen: „Ich bin bereit für das Ortsvorsteher-Amt.“ Mit dem Ortschaftsrat zusammen möchte er zukünftig gute Entscheidungen treffen. Nur mit der Unterstützung der Bürger und Vereine sei es möglich, das große Ganze zu erreichen, damit Oberrotweil erhalten, weiterentwickelt, liebens- und lebenswert großartig wird.“ Mit einem Umtrunk und guten Gesprächen fand der besondere Abend einen harmonischen Ausklang.