Eine Entlastung für Staufen

Die Ortsumfahrung Staufen wurde vollständig  für den Verkehr freigegeben / Projekt mit langer Historie

Staufen. Die Ortsumfahrung von Staufen hat eine lange, wechselhafte  Geschichte, doch am vergangenen Freitag konnte sie nun für den Verkehr freigegeben werden. Mit einem Festakt, musikalisch umrahmt von einer Abordnung der Stadtmusik Staufen und des Musikvereins Grunern,  wurde ein neues Kapitel der Innenstadtentwicklung eröffnet.

„Zwei Projekte begleiten uns seit vielen Jahren: die Ortsumfahrung und der Bau des Bürgerhauses“, so Staufens Bürgermeister Michael Benitz am Freitag. Mit der Einweihung des Faustforums rechnet er in einem Jahr, am Freitag konnte die vollständige Ortsumfahrung für den Verkehr freigegeben werden. „Das eröffnet uns nun ganz neue Möglichkeiten bei der Innenstadtentwicklung“, erklärte Benitz. Weniger Stau, Lärm und Emissionen, dafür mehr Sicherheit und Raum für Fußgänger und Radfahrer auf der alten L123 erhofft er sich für die Zukunft. „Ich wünsche mir, dass Sie das hinbekommen – gerne auch mit Fördergeldern des Landes“, so Ministerialdirektor Berthold Frieß vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg  am Freitag. „Ein Wohlgefühl soll sich ausbreiten“, wünschte Frieß  den Bürgern von Staufen. Er dankte Benitz und dem Gemeinderat für das  Engagement stets auch die Gegner in die Planungen mit einzubinden. 
Denn nicht zuletzt die unterschiedlichen Bürgerinitiativen waren es, die der Ortsumfahrung eine lange Geschichte beschert haben. Nach dem Planfeststellungsbeschluss 2015 dauerten die Baumaßnahmen von 2018 bis 2024. Die Kosten für die vier  Kilometer lange Straße betrugen insgesamt 14,2 Millionen Euro. Nach dem ersten Bauabschnitt folgte ein Zwischengutachten, das zeigen sollte, wie wichtig der zweite Bauabschnitt ist. Hier wurde deutlich, dass der zweite Bauabschnitt eine Entlastung von 80 Prozent für die Innenstadt bringt, blickte Frieß zurück. „Das ist ein sehr guter Wert und bringt Akzeptanz in der Bevölkerung“, war sich Frieß sicher. 
Während sich viele Bürger, auch aus den Umlandgemeinden, auf die Eröffnung der Ortsumfahrung freuten, wurden die Feierlichkeiten von Gegnern begleitet. Sie thematisierten die Zerstörung des Naherholungsgebietes. Jedoch wurde im Zuge der Arbeiten mit zahlreichen Maßnahmen darauf geachtet die Auswirkungen auf das Ökosystem möglichst gering zu halten und den verschiedenen  Lebewesen Ersatzhabitate zu bieten.
Mit einem Dank an die Grundstückseigentümer, die den Bau der Ortsumfahrung ermöglichten, verband Regierungspräsident Carsten Gabbert seine Glückwünsche zur Inbetriebnahme der Ortsumfahrung, die eine Entlastung für die Staufen darstellen wird. Annika Willscheid