Müllheim. Nach der Absage des Neuenburger Nepomukfests für 2025 folgte vergangene Woche gleich die nächste Absage einer Markgräfler Großveranstaltung für das kommende Jahr. In Müllheim wird es keinen Narrenumzug am 23. Februar geben. Grund ist die Kollision mit der geplanten Bundestagswahl.
Die Nachricht kommt für viele Fasnachtsfreunde überraschend, die Gründe sind jedoch nachvollziehbar. „Als gemeinnützige Narrenzunft wollen wir nicht, dass durch unsere Veranstaltung die demokratische Stimmabgabe der Bürger eingeschränkt oder gar behindert wird“, schreiben die Müllheimer Hudeli, die den Umzug Jahr für Jahr organisieren, in ihrer offiziellen Absage. Diese wurde in der vergangenen Woche an die angemeldeten Zünfte übersandt.
Nach Gesprächen mit der Stadt Müllheim, sowie den mitwirkenden Müllheimer Zünften, habe man sich dazu entschlossen, den Umzug zu Gunsten des an diesem Sonntag für die Allgemeinheit wichtigeren Ereignisses, abzusagen, erklärt Oberzunftmeisterin Monia Karle. Der Umzug hätte die Erreichbarkeit von drei Müllheimer Wahllokalen beeinträchtigt. Die mangelnde Anzahl an Parkplätzen, die Masse an Menschen vor allem um den Lindenplatz herum und nicht zuletzt der Sicherheitsaspekt hätten zu diesem Entschluss geführt. „Am Ende war
es eine Gemeinschaftsentscheidung“, so Karle. Zunächst hatten die Zünfte, die Hudeli und die Zünfte, die gemeinsam das Narrendorf veranstalten, zusammen mit der Stadtverwaltung verschiedene Alternativen geprüft, wie etwa eine Verschiebung des Umzugs. Leider konnte hierfür aber kein geeigneter Termin gefunden werden. „Die Kampagne steht, auch die Teilnehmerzünfte sind hier wenig flexibel“, weiß die Oberzunftmeisterin.
Der Müllheimer Umzug bildet die zentrale Veranstaltung der Müllheimer Fasnacht, zu der rund 3.000 Hästräger und um die 10.000 Zuschauer Jahr für Jahr in die Innenstadt pilgern. Den Abschluss bildet ein großes Narrendorf in der Wilhelmstraße, wo auch andere Narrenzünfte die Fasnächtler bis in die späten Abendstunden bewirten. Sofie Ritter