Herbolzheim. Die derzeitigen Bauarbeiten zwischen REWE und Aldi sind Teil des Generalentwässerungsplan.
Konkret handelt es sich um eine Verbindung zwischen zwei Kanälen, mit dem Ziel das Abwasserhebewerk nördlich den Wohngebäuden Seeweg 18/20 zu ersetzen und damit auf Jahrzehnte hin Energie- und Unterhaltungskosten einzusparen. Das Hebewerk ist rund 60 Jahre alt und müsste saniert und leistungsfähiger gemacht werden. Die Überprüfung auf technische Machbarkeit hat ergeben, dass die Ertüchtigung unwirtschaftlich wäre. Daher wurde die Freispiegelvariante, die jetzt ausgeführt wird, gewählt.
Es wird in sechs Meter Tiefe auf 250 Meter Länge ein Stahlbetonrohr mit 1,95 Meter Außendurchmesser durch das Erdreich gebohrt. Dabei ist die Rohrsohle ca. drei Meter unterhalb des Grundwasserspiegels. Das bedeutet: Es wurden eine Pressgrube mit zehn man zehn Meter Seitenlänge und sieben Meter Tiefe sowie zwei Zielgruben mit zehn mal fünf Meter geschaffen. Jede Grube wurde mit 14 Meter langen Stahldielen wasserdicht eingefasst. Die Dielen wurden mit einem Rammgerät mit ca. 100 Tonnen Eigengewicht eingerüttelt. Die Baugrubensohle muss mit einer ein Meter dicken Schicht aus Unterwasserbeton gegen drückendes Wasser abgedichtet werden.
24 Tonnen schwer
Die Firma Sonntag unternimmt hier den Rohrvortrieb mit einem System wie es zum Beispiel beim Tunnelbau durch die Alpen eingesetzt wird. Der Bohrkopf hat einen Durchmesser von zwei Metern und eine Länge von ca. acht Metern. Er wiegt 24 Tonnen. Die Bohrmaschine schafft täglich zwölf Meter. Das damit abgebaute Kiesmaterial wird über Rohrleitungen ausgespült und oberhalb der Baugrube über einen Sandfilter abgesondert.
Das Aushubmaterial wird später wieder zum Verfüllen der Baugruben sowie zur Schüttung der Außenanlagen des Rettungszentrums verwendet. So wird sämtlicher Aushub wiederverwertet. Die Arbeiten werden bis Ende Februar dauern und kosten ca. 2,5 Mio. Euro. Um den Zeitplan zu halten wird auch nachts sowie am Wochenende gearbeitet.