Aus einer Vision wurde Wirklichkeit

20 Jahre Museums- und Geschichtsverein wurde geehrt und gefeiert

Vörstetten (mbo). Was für Folgen die Ausgrabungen im heutigen Gewerbegebiet von 1998 bis 2000, 2007 und 2010 haben würden, konnte damals noch keiner ahnen: vielmehr galt es als schier unmöglich, auf dem Grabungsgelände, das Spuren einer Alamannensiedlung zu Tage brachte, eben diese Siedlung wiedererstehen zu lassen. Denn das betreffende Gelände war schon längst zum Gewerbegebiet ausgewiesen worden. Die Vision, die Alamannensiedlung wieder aufleben zu lassen entstand nach den letzten Ausgrabungen im Jahr 2000.

Erst fünf Jahre später wurde auf dem Grundstück an der Denzlinger Straße der Weg durch den Flächennutzungsplan frei. Die Idee von Prof. Dr. Köser, dem heutigen Museumsleiter, auf diesem Gelände die Alamannensiedlung nachzubilden, wurde vom damaligen Bürgermeister Karl-Heinz Beck mit den kritischen Worten: „Das wird ein langer Weg und da kommt was auf Sie zu!“ begleitet. Doch der Bürgermeister unterstützte die Idee und empfahl, zuerst einen Verein zur Unterstützung des Museums und der damit zusammenhängenden Arbeit zu gründen.

36 Gründungsmitglieder
Und so kam es im benachbarten Landgasthaus zur Vereinsgründung. Zwölf von den damaligen Gründern waren nun bei der 20-Jahr-Feier im neuen Wintergarten des Museums anwesend. Bürgermeister Lars Brügner ließ es sich nicht nehmen, die Grußworte zu sprechen. Nachdem man eine gewaltige Zeitreise in die Vergangenheit bis in die Zeit 350 bis 430 n. Chr. der Rekonstruktion zugrunde legte, gelte es nun, so Brügner, eine Zeitreise in die Zukunft zu machen, um festzustellen, „was machen wir daraus in der Zukunft?“ Mit einem herzlichen Dankeschön an die anwesenden Gründungsmitglieder, die es geschafft haben, das Museum mit Menschen und Leben zu füllen, fuhr der Bürgermeister fort. „Denn das Alamannenmuseum ist längst zu einem Aushängeschild für die Gemeinde geworden.“

Ehrungen
Im Folgenden wurden die noch verbliebenen Gründungsmitglieder mit einer Urkunde und einem kleinen Präsent geehrt: Karl-Heinz Beck, Ingeborg Bolz, Dieter Hölken, Gisela Köser, Helmut Köser, Bernhard Läufer, Eberhard Otto, Johanna Otto, Sibylle Otto, Daniel Schillinger, Thomas Schonhardt, Wolf-Rainer Windisch, Ernst Friedrich Zwick.

Geschenk und Vorschlag
Ein besonderes Geburtstagsgeschenk erhielt der Museums- und Geschichtsverein von der Sparkasse Nördlicher Breisgau. Marc Winsheimer überreichte an den Museumsleiter Prof. Dr. Helmut Köser einen Scheck über 4.000 Euro. Das Geld soll unter anderem für die im Mai geplante Ausstellung zum Verhältnis der Alamannen zu den Römern verwendet werden. Eine Überraschung hatte Karl-Heinz Beck, Bürgermeister i. R. parat. „Dass wir überhaupt heute hier stehen, haben wir vor allem einem Menschen zu verdanken! Mit immensem Engagement und grundlegendem „Know-How“ haben er in Vörstetten etwas geschaffen, das über die Region Anerkennung und Lob verdient und über ein große Strahlkraft nach außen wirkt!“ Karl-Heinz Beck schlug vor, für seine großen Verdienste Dr. Helmut Köser zum Ehrenbürger zu ernennen. „Würdiger kann man sich nicht in eine Gemeinde einbringen!“ Den Vorschlag wird nun der Gemeinderat prüfen und darüber abstimmen.

Visuelle Rückblicke
Mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation beleuchtete der zuständige Architekt Dieter Hölken die Entstehung des Museums. Die ältere Scheune auf dem Gelände, die als Stall und landwirtschaftliches Gebäude betrieben wurde, musste im Innern so umgebaut werden, dass mehrere Etagen auch für Sonderausstellungen und Workshops entstehen konnten. Wie das Freigelände mit den rekonstruierten Häusern, vor allem im Mittelpunkt das faszinierende Wohnstallhaus entstand, zeigten der Archäologe Dr. Christian Maise und Dr. Helmut Köser ebenfalls anhand einer interessanten Präsentation.