Bombach. Der Ortschaftsrat hatte sich mit der Frage beschäftigt, ob das Dorf seine Seele verliert und ob man zu einem Ort wird, an dem das Leben nur noch um die eigene Familie und enge Freunde kreist.
Zu diesem Zweck lud der Rat zu einem Ideen-Café – oder wie der ursprüngliche Titel lautete – zu einer Zukunftswerkstatt ein. Das Interesse in der Bevölkerung war groß, über 70 Anmeldungen lagen der Ortschaftsverwaltung vor. So konnte Ortsvorsteher Bruno Jägle zahlreiche Teilnehmer begrüßen. Es handelte sich um einen Querschnitt der Bombacher Bevölkerung: Jung und Alt, Neubürger und Ur-Bombacher, in verschiedensten Konstellationen und Lebensentwürfen – ganz nach den Vorstellungen des Ortschaftsrats.
Die Veranstaltung begann mit einem Impulsvortrag von Regine Glöckle, der Ortsvorsteherin von Bleichheim. Das Dorf hat eine ähnliche Größe und gehört als Teilort zu Herbolzheim – so wie Bombach zu Kenzingen gehört. Bleichheim hat sich bereits vor Jahren dieser Herausforderung gestellt und im Rahmen eines Zukunftswettbewerbs hervorragende Platzierungen auf nationaler und internationaler Bühne erreicht. Wesentlich bedeutender seien jedoch die Veränderungen im Dorf selbst, die Initiativen, die sich gebildet haben und das wachsende Engagement der Bürger für ihr Dorf, war das Fazit, das Regine Glöckle am Schluss ihres Vortrags zog.
Acht Themeninseln
Im zentralen Teil der Veranstaltung erarbeiteten die Teilnehmer des Ideen-Cafés an acht Themeninseln in jeweils 15-minütigen Gesprächen weit über 100 Ideen. Dabei wurden folgende Bereiche behandelt: Vereine, Institutionen, Interessengemeinschaften; Gebäude, Straßen, Plätze, Wege, Infrastruktur; Gemeinschaft, Zusammenleben, Identität des Dorfes; Versorgung, Einkaufen; Kinder, Jugend, Familie; Senioren; Mobilität; „Alles, was euch sonst noch einfällt…“.
Die Energie im Raum war fast mit Händen zu greifen und auch die Bereitschaft, nicht nur Ideen beizusteuern, sondern auch aktiv mit anzupacken. Der katholische Frauenbund hatte, dem Titel des Workshops entsprechend, für Kaffee und Kuchen gesorgt – was zur positiven Atmosphäre beitrug und der Produktion immer neuer Ideen Auftrieb verlieh.
Motivation und Bereitschaft
Ortschaftsrat Andreas Schneider, der mit den anderen Mitgliedern des Gremiums den Workshop vorbereitet und moderiert hatte, fragte am Schluss, ob sich die investierte Zeit für die Teilnehmer gelohnt hatte – das Ergebnis war äußerst positiv und lässt hoffen, dass die Motivation und Bereitschaft mitzuarbeiten allen den nötigen Schub und Schwung verleiht, Ideen nicht nur zu diskutieren, sondern sie auch umzusetzen.
Viele Teilnehmer wünschten sich, dass solche Veranstaltungen regelmäßig stattfänden. Beim gemütlichen Beisammensein und einer ganzen Reihe von Party-Pizzen, die die Ortschaftsverwaltung spendiert hatte, wurde noch bis spät in den Abend hinein diskutiert und so manche Idee verfeinert und konkretisiert.
Der Ortschaftsrat wird nun zeitnah aus den Ergebnissen einen Aktionsplan vorschlagen und diesen mit allen Interessierten diskutieren, anpassen, erweitern und vor allem umsetzen.