Sexau. Sonntag gegen 19.30 Uhr in der Neuen Ortsmitte. Mehrere Hundert Menschen, darunter auch Bürgermeister aus den Umlandgemeinden, warten gespannt auf dem Rathausplatz auf die Bekanntgabe des Ergebnisses der Bürgermeisterwahl. Kurz danach lüftet Amtsinhaber Michael Goby, das bis dahin gut gehütete Geheimnis: Hendrik Mench hat die Wahl mit großem Vorsprung gewonnen und wird damit zweitjüngster Bürgermeister im Landkreis.
Bei vier Bewerbern hatten viele eigentlich mit einem zweiten Wahlgang gerechnet. Doch der 29-jährige Diplom-Verwaltungswirt, der das Gewerbeamt der Stadt Freiburg leitet und mit seiner Partnerin in Sexau wohnt, konnte mehr als zwei Drittel der Wähler bereits beim ersten Gang an die Urne überzeugen. Er erhielt 70,03 Prozent der Stimmen, ein grandioser Erfolg. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 70 Prozent. Knapp zwei Drittel der Wähler gaben ihre Stimme in einem der beiden Wahllokale ab, 730 machten von der Briefwahl Gebrauch. Die Mitbewerber: Thorsten Chrobak erhielt 7,1 Prozent der Stimmen, Susanne Kraft kam auf 1,7 Prozent und Sascha Zimmermann auf 20,93 Prozent. Der von vielen erwartete „Zweikampf“ von Mench und Zimmermann blieb aus.
Überwältigender Sieger
„Ich bin total überwältigt und danke Ihnen allen für die tolle Wahlbeteiligung und das große Vertrauen, das Sie mir ausgesprochen haben“, betonte der strahlende Wahlsieger auf dem Rathausplatz, der von der Menge mit viel Beifall bedacht wurde. Mench versicherte, dass er das Vertrauen zurückzahlen und die Bürger nicht enttäuschen werde. „Ich muss aber leider noch bis Mai warten, verspreche aber schon jetzt, dass ich mich für Sexau und seine Bürger mit all meinen Kräften zum Wohle unserer Gemeinde einsetzen werde“, so der Diplom-Verwaltungswirt, der viele Glückwünsche entgegennehmen durfte. Amtsinhaber Michael Goby, der Mench als Erster gratulierte, lobte den fairen Wahlkampf. „Wir waren schon alle auf den 23. Februar eingestellt“, thematisierte er auch die terminierte Stichwahl, die nötig gewesen wäre, wenn im ersten Wahlgang kein Bewerber die absolute Mehrheit erreicht hätte. So dürfen sich die Sexauer Wahlhelfer nun auf einen entspannten Bundestagswahl-Sonntag freuen.
Geräuschlose Wahl
Auch Landrat Hanno Hurth und Bürgermeisterin Hannelore Reinbold-Mench, Sprengel-Vorsitzende der Bürgermeister im Landkreis Emmendingen, überbrachten Hendrik Mench ihre Glückwünsche. „Wir Bürgermeister freuen uns auf ein neues Gesicht und ich in meiner Funktion als Gemeindeoberhaupt von Freiamt auf die Fortführung der konstruktiven Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Sexau“, so Reinbold-Mench. Die Bürgermeisterwahl verlief reibungslos. Die beiden Wahllokale im Geschwister-Roser-Saal der Bürgerbegegnung (Wahlbezirk „Dorf“) und in der Aula der Grundschule (Bezirk „Lörch) waren den Tag über gut besucht. 35 Wahlhelfer waren im Schichtbetrieb im Einsatz, ein eingespieltes Team. Gleich nach dem Auszählen tagte der Gemeindewahlausschuss unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Goby und stellte das Endergebnis fest. „Alles hat sehr gut funktioniert, es gab nur eine ungültige Stimme, das ist außergewöhnlich“, so Hauptamtsleiter Stefan Buser zufrieden, der für die Wahl verantwortlich zeichnete.
Bürgermeistertanne
Die gemeinsame Abordnung des Musikvereins und des Musikzugs des TV Sexau unter Leitung von Martin Glönkler gratulierte musikalisch, die Chorfreunde Sexau mit ihrem Dirigenten René Hiller stimmten das eine oder andere Lied an. Und die Feuerwehr stellte die traditionelle Bürgermeistertanne mit schwerem Gerät auf dem Rathausplatz auf.
Thomas Gaess