Kernbereich ist festgelegt

 Gemeinderat Bad Krozingen definierte nun einstimmig  den Kernbereich der Innenstadt

Bad Krozingen. Zentrales Ergebnis der IHK-Innenstadtberatung im Jahr 2024 war die Leitvision, bis zum Jahr 2035 eine lebenswerte und nachhaltige Innenstadt der kurzen Wege zu schaffen. Eine der wesentlichen Voraussetzungen dafür, die Definition des Kernbereichs Stadtmitte, beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung nun einstimmig und folgte damit der von der Verwaltung vorgeschlagenen Abgrenzung der eigentlichen Kernlage von dem sie umgebenden größeren innenstädtischen Bereich.

Im nächsten Schritt soll ein Arbeitskreis mit Mitgliedern der Verwaltung, des Gemeinderates und des Gewerbeverbandes zeitnah konkrete Gestaltungsmaßnahmen zunächst für den Kernbereich ausarbeiten und priorisieren.
„Der Kernbereich ist der Bereich mit der höchsten räumlich funktionalen Zentralität und Nutzungsmischung. Hier ist ein Großteil des stationären Einzelhandels verortet.“ So lautet die Definition der Kernlage, der die Fußgängerzone vom Bahnhof bis zur neuen Mitte und von der Kreuzung Basler Straße/ Schwarzwaldstraße am nördlichen Neumagenufer über die Nepomukbrücke bis einschließlich Kreuzung Basler Straße / Am Schlosspark / Belchenstraße einschließt. Dieser Kernbereich sei jedoch keine Grundlage für etwaige Verkehrsmaßnahmen, betonte Jan Möhring, Amtsleiter Bauen, Planen & Umwelt bei seiner Präsentation. Die umgebende Innenstadt ergänzt diesen Kernbereich. Sie erstreckt sich in etwas vom Parkplatz Am Kurpark bis zur Hofstraße und von der Becker-Kreuzung bis zum Malteserweg und ist wie folgt definiert: „Hier finden unter anderem Dienstleistungen eine zentrale Adresse, die gut auffindbar ist und in keiner Konkurrenz zum Kernbereich mit einer hohen Passantenfrequenz steht. Diesem Bereich kommt aufgrund der landschaftsbezogenen Bestandteile (Neumagen und diverse öffentliche Plätze) eine wichtige komplementäre Funktion zum Kernbereich zu, da hier nicht-
kommerzielle Aufenthalts- und Bewegungsangebote geschaffen werden, die die gesamte Erscheinung der Innenstadt sinnvoll  abrunden.“
„Die Aufenthaltsqualität muss parallel auch sehr schnell angegangen werden“, forderte CDU-Fraktionsvorsitzende Rebekka Gerboth. Sie schlug vor, den Neumagen zwischen Nepomuk- und Bahnbrücke als einen eigenen Bereich „Grünes Band“ aufzunehmen. 
Auch Frank Nopper (KFB) sprach sich dafür aus, diesen wichtigen grünen Aufenthalts- und Erholungsbereich im Zentrum der Innenstadt zeitnah aufzuwerten. „Zu  einem einheitlichen Erscheinungsbild der Kernzone gehören sehr viele Aspekte“, sagte Klaus Finke (SPD) und nannte als ein Beispiel einheitliche Öffnungszeiten des dortigen Einzelhandels. Die Kommunikation müsse deutlich verbessert, auch Zwischenergebnisse veröffentlicht werden. Corinna Quartier (Bündnis 90/ Die Grünen) begrüßte das angedachte nicht-kommerzielle Bewegungsangebot in dem die Kernzone umgebenden innerstädtischen Bereich. 
Nicht nur die Meinung des Gemeinderates brachte Fanny Ruch (CDU) mit ihrer abschließenden  Aufforderung zum Ausdruck: „Lasst uns endlich mal etwas tun und nicht nur darüber reden!“ Andrea Hagemann-Raffs