Sexau/Riegel/Dresden. Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Dynamo Dresden spielt in der Saison 2025/26 wieder in der 2. Fußball-Bundesliga. Der Aufstieg wurde trotz einer 0:1-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim am vorletzten Spieltag perfekt gemacht. Dem sächsischen Traditionsklub gehören auch zwei Spieler aus der Region an, Claudio Kammerknecht (25) aus Sexau und Sascha Risch (25) aus Riegel. Beide feiern mit dem Aufstieg ihren größten sportlichen Erfolg in ihrer Profikarriere.
Kammerknecht und Risch wurden beim Bundesligisten SC Freiburg ausgebildet und haben gemeinsam alle Juniorenteams durchlaufen. 2018 gewannen sie mit den A-Junioren und Trainer Thomas Stamm in Berlin den DFB-Pokal. Danach spielten sie in der zweiten Mannschaft des SC, zunächst in der Regionalliga und stiegen dann zusammen in die Dritte Liga auf, bis sich ihre Wege nach der Saison 2021/22 schließlich trennten. Kammerknecht wechselte zum Drittligisten SG Dynamo Dresden (SGD) und erhielt dort einen Vierjahresvertrag, Risch zum Ligakonkurrenten SV Meppen. Als Meppen nach der Saison 2022/23 abstieg, zog es Risch zum Drittligisten SSV Ulm, mit dem er ein Jahr später den „Durchmarsch“ von der Regionalliga in die Zweite Liga feiern konnte. Trotz des Erfolges in der Donaustadt wechselte der linke Verteidiger zur Saison 2024/25 zu Dynamo Dresden, der seinen Jugendtrainer Thomas Stamm - Drittliga-Vizemeister mit dem SC Freiburg II in der Saison 2022/23 - als Chefcoach verpflichtete. Seither sind die ehemaligen „Dreisamkicker“ und ihr Trainer in der sächsischen Landeshauptstadt wieder vereint, die zusammen mit ihren ehemaligen SC-Mitspielern aus dem Aufstiegskader, Christoph Daferner, Mika Baur und Andi Hoti nun souverän den Aufstieg in die Zweite Liga schafften.
Mit SC-Kickern zum Erfolg
Kurzum, die „Freiburg Connection“ um den 42-jährigen Schweizer Coach trug entscheidend zum viel gefeierten Erfolg des achtmaligen DDR-Meisters bei. Der 1,87 Meter große Innenverteidiger und Defensivstratege aus Sexau kam auf 29 Saisoneinsätze, in denen er ein Tor erzielte. Der etwas kleinere, linke Verteidiger aus Riegel (1,75 m), der auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann, schnürte insgesamt 24-mal die Kickschuhe für den Traditionsverein. Beide sind zwei feste Größen im Spielsystem von Fußballlehrer Stamm, der mit der SGD gleich in der ersten Saison den Aufstieg ins Fußball-Unterhaus schaffte. Für Kammerknecht und Risch geht damit ein Traum in Erfüllung. Der 25-jährige Sexauer, der zuletzt auch Länderspiele für Sri Lanka absolvierte, zählte bereits in den vergangenen beiden Jahren zu den Stammkräften in der Dresdner Mannschaft. Im Liga-Endspurt wurde damals der Aufstieg jeweils knapp verpasst. Neben den beiden langjährigen Freiburger Jugendspielern hatten auch die Leihspieler Andi Hoti (22 Jahre/10 Einsätze), Mika Baur (20/17) und Christoph Daferner (27/36) ihren Anteil am Erfolg. Daferner, ausgeliehen vom 1. FC Nürnberg und mit 18 Saisontoren gefährlichster Angreifer der Dynamo-Elf, konnte von den SGD-Verantwortlichen fest für die Zweite Liga verpflichtet werden. Bauer und Hoti, kosovarischer Nationalspieler, kehren zu ihren Stammvereinen SC Paderborn und 1. FC Magdeburg zurück.
Kammerknecht für Sri Lanka im Einsatz
Während ein Großteil der Dynamospieler im Urlaub weilt, flog Claudio Kammerknecht zur Nationalmannschaft. Er reiste vom 6. bis 12. Juni nach Sri Lanka, um am Qualifikationsspiel für den AFC Asian Cup teilzunehmen. Im Vorfeld stand noch ein Freundschaftsspiel in Bangkok gegen das Sultanat Brunei auf dem Programm. Am gestrigen Dienstag, 10. Juni, wurde es dann ernst. Dort stand das zweite Gruppenspiel der Gruppe D für die Qualifikation zum AFC Asian Cup gegen Taiwan an. Im Anschluss daran kann der Innenverteidiger noch ein paar Tage Urlaub machen, ehe in Dresden am 22. Juni bereits der offizielle Trainingsauftakt für die neue Saison wartet.
Thomas Gaess